Fincantieri stärkt Unterwasser-Portfolio mit Zukauf von Leonardo-Submarinesparte
Eulerpool Research Systems •9. Mai 2024
Der italienische Schiffbaukonzern Fincantieri, Europas größter Werftbetreiber, macht einen strategischen Schritt zur Verstärkung seines Militärgeschäfts durch den Erwerb des U-Boot-Geschäftsbereichs vom Rüstungskonzern Leonardo für 350 Millionen Euro. Die italienische Staatsholding Cassa Depositi e Prestiti unterstützt diese Akquisition mit einer Kapitalerhöhung von bis zu 500 Millionen Euro, wie aus bestätigten Informationen von Insidern hervorgeht. Die offizielle Ankündigung wird für Donnerstagabend erwartet.
Durch die Übernahme von WASS, dem in der Toskana ansässigen Produzenten von Unterwassermissilen und Sonartechnologie, will Fincantieri sein Portfolio im Bereich Verteidigung und Sicherheit stärken. Das staatlich kontrollierte Unternehmen, welches sowohl Kreuzfahrtschiffe als auch militärische Fahrzeuge und U-Boote baut, zielt darauf ab, seine Unterwasser-Sparte auszubauen.
Der Schritt erfolgt in einem Moment, in dem Regierungen zunehmend um den Schutz kritischer Unterwasserinfrastruktur, wie Telekommunikationskabel und Energieleitungen, bemüht sind. Aktuelle geopolitische Ereignisse, wie der Krieg in der Ukraine und die Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines im Jahr 2022, haben die essentielle Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen unter Wasser unterstrichen. Der vermehrte Einsatz von Unterwasserdronen im Schwarzen Meer im Zuge des Konfliktes hebt die Relevanz von Unterwasserabwehrsystemen hervor.
Auch die italienische Regierung strebt danach, ihre Sicherheitssysteme unter Wasser zu optimieren und plant die Gründung eines nationalen Forschungszentrums, um Geschäftsmöglichkeiten im Sektor voranzutreiben.
Leonardo, unter der Führung von CEO Roberto Cingolani, konzentriert sich auf das Abstoßen von Geschäftsteilen, die nicht zum Kernbereich gehören, und blickt gleichzeitig auf mögliche Akquisitionen. Der ebenfalls staatlich kontrollierte Konzern sucht nach verstärkter Partnerschaft mit anderen europäischen Verteidigungsunternehmen und will sich auf seine Technologieplattform konzentrieren. Fincantieri schätzt den globalen Unterwasser-Sektor, einschließlich Verteidigung, Telekommunikation sowie Energie- und Ölwirtschaft, auf bis zu 400 Milliarden Euro bis 2030 – der Verteidigungssektor spiele dabei eine führende Rolle, wie es in einer Investorenpräsentation im März hieß. Seit der Veröffentlichung sind die Anteile von Fincantieri um 30 Prozent gestiegen.
Fincantieri und Leonardo betreiben bereits gemeinsam ein Joint Venture, Orizzonte Sistemi Navali, das Kriegsschiffsysteme fertigt.
Dennoch waren die Aktien von Fincantieri am Nachmittag um 7,5 Prozent gefallen, nachdem Bedenken hinsichtlich des Umfangs der Kapitalerhöhung in den Medien kursierten.
Fincantieri, Leonardo und CDP lehnten eine Stellungnahme ab.
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