Fluglärmdebatte in Frankfurt: Massive Kritik an neuen Plänen

Eulerpool Research Systems 6. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Massive Kritik an der geplanten Fluglärm-Umverteilung am Frankfurter Flughafen.
  • Bedenken über die Glaubwürdigkeit der Flughafenpolitik und Vertrauensverlust.
Die geplante Neuverteilung des Fluglärms rund um den Frankfurter Flughafen entfacht weiterhin heftige konträre Stimmen. Die Kommission zur Abwehr des Fluglärms, in der betroffene Gemeinden vertreten sind, erachtet die Pläne als schweren Vertrauensbruch. Das Land Hessen soll umgehend überprüfen, ob sie mit dem gültigen Planfeststellungsbeschluss im Einklang stehen. Eine solche Überprüfung ist laut dem hessischen Ministerium bereits in Planung. Paul-Gerhard Weiß, Vorsitzender der Fluglärmkommission und Stadtrat in Offenbach, spricht von einem radikalen Bruch mit den ursprünglichen Zusagen, die während des Flughafenausbaus gemacht wurden. Diese sahen vor, eine Doppelbelastung besonders betroffener Gemeinden zu vermeiden. Nun scheinen diese Zusagen ohne Rücksprache mit den Betroffenen aufgehoben zu werden, was zu massiver Kritik führt. Kaweh Mansoori, hessischer Wirtschafts- und Verkehrsminister (SPD), bringt Verständnis für die Enttäuschung der betroffenen Kommunen zum Ausdruck. Er bestätigt, dass derzeit schon mehr Abflüge über diese Gemeinden erfolgen als ursprünglich geplant. Das Ministerium werde die Pläne von Fraport und DFS genauestens auf ihre Lärmauswirkungen prüfen sowie ihre Übereinstimmung mit dem Planfeststellungsbeschluss verifizieren. Gegebenenfalls könnten weitere Maßnahmen implementiert werden, um eine faire Verteilung der Lärmbelastung sicherzustellen. Der Vorsitzende Weiß hebt die Bedeutung der Glaubwürdigkeit in der Flughafenpolitik hervor: Ohne die Einhaltung vergangener Zusagen drohe das Vertrauen in die zuständigen Institutionen und das rechtliche Verfahren zu erodieren. Das Konzept sei heimlich entwickelt worden und kam erst durch die vehementen Einwände der Stadt Hochheim ans Licht. Die geplanten Änderungen betreffen die Abflüge bei Betrieb in Richtung West, ein Modus, der an rund 70 Prozent der Tage angewandt wird, und sollen der ansteigenden Zahl der Flugbewegungen bis 2033 Rechnung tragen. Der Flughafenbetreiber Fraport gibt an, dass die Arbeiten am Konzept noch nicht abgeschlossen seien, jedoch bereits den angrenzenden Gemeinden vorgestellt wurden. In den nächsten Monaten sollen die relevanten Organisationen und Behörden intensiv eingebunden werden. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) teilt mit, dass die betroffenen Kommunen bereits vorab informiert worden seien und eine intensive Auseinandersetzung in der Fluglärmkommission angeregt wurde. Weitere Gespräche mit Vertretern der Gemeinden und der Landesregierung seien geplant. Die betroffenen Kommunen fühlen sich dennoch überfahren. Manfred Ockel, Bürgermeister von Kelsterbach und stellvertretender FLK-Vorsitzender, sowie Janina Steinkrüger, Umweltdezernentin in Mainz, äußern sich gleichermaßen enttäuscht und sehen das Vertrauen zwischen Kommission, Fraport und DFS als stark beschädigt an.

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