Ford Deutschland: Einigung im Tauziehen um Stellenabbau erzielt

Eulerpool Research Systems 11. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Ford Deutschland und IG Metall einigen sich auf ein Abfindungspaket und neue Kündigungsregelungen.
  • Die Anpassungen sollen die Belegschaft bis Ende 2027 um 2.900 Personen reduzieren.
Der langanhaltende Konflikt um den Stellenabbau bei Ford Deutschland ist nun beigelegt. Die Tarifpartner Ford und IG Metall haben sich auf ein Paket aus Abfindungen, Altersteilzeitregelungen und einem finanziellen Schutzschirm für Rentner verständigt. Dieser Kompromiss betrifft das Werk in Köln, das insgesamt 11.500 Mitarbeiter beschäftigt. Bis Ende 2027 soll die Belegschaft um 2.900 Personen reduziert werden. Die getroffene Vereinbarung bietet Rentnern im Falle einer hypothetischen Insolvenz der deutschen Tochtergesellschaft finanzielle Absicherung durch die US-amerikanische Muttergesellschaft. Diese Klausel war bislang nicht in den Absprachen enthalten und stellt eine wesentliche Neuerung dar. Die Bedenken der IG Metall hinsichtlich eines negativen Szenarios dürften somit etwas gelindert worden sein. Auch wenn der Konflikt um den Stellenabbau in den vergangenen Monaten eskaliert war und im Mai zu einem eintägigen Streik führte, zeigt dieser Kompromiss eine Annäherung der Verhandlungspartner. Die Gewerkschaft hat in den Gesprächen spürbar nachgegeben. Bislang geschützte Positionen, wie der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2032, verloren vor dem Hintergrund eines möglichen Firmenkonkurses an Bedeutung. Der neue Kompromiss erlaubt betriebsbedingte Kündigungen, sollten alle sozialverträglichen Maßnahmen ausgeschöpft sein. Dadurch könnte Ford auf Entlassungen zurückgreifen, falls sich nicht genügend freiwillige Abgänge finden lassen. Die Vereinbarung erfordert allerdings noch die Zustimmung der IG-Metall-Mitglieder. Betriebsrat Benjamin Gruschka betonte die Großzügigkeit der angebotenen Abfindungen. Ford Deutschland steht weiterhin unter großem Druck. Die Einstellung der Fiesta-Produktion und die Umstellung auf Elektrofahrzeuge verschärften die Situation. Mit knapp zwei Milliarden Euro Investitionen in die Kölner Produktion wurden jedoch noch keine neuen Verkaufsschlager erzielt, obwohl die Verkaufszahlen stetig steigen. Eine Finanzspritze der US-Muttergesellschaft unterstützt den Standort weiterhin. Marcus Wassenberg, Geschäftsführer der Ford-Werke, bezeichnete die Einigung als entscheidenden Schritt zur Sicherung eines profitablen Geschäftsmodells in Europa und zur Stärkung der Pkw-Sparte.

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