Globale Finanzakteure alarmiert: Droht der USA eine Schuldenfalle?

Eulerpool Research Systems 13. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Die wachsende US-Staatsverschuldung beunruhigt internationale Finanzakteure.
  • Experten warnen vor einem begrenzteren ökonomischen Spielraum und möglichen künftigen Krisen.
Die rasch wachsende US-Staatsverschuldung sorgt international für Unruhe. Unter den besorgten Beobachtern finden sich prominente Finanzakteure wie Goldman Sachs, DWS, Unicredit und die KfW. Obwohl niemand eine unmittelbar bevorstehende Schuldenkrise erwartet, wird das Risiko einer größeren Krise in den kommenden Jahren nicht ausgeschlossen. Der ökonomische Spielraum, so warnen Experten, wird immer begrenzter. Christian Scherrmann von der DWS sieht darin eine nichtlineare Bedrohung: Verzögerungen könnten das Vertrauen der Märkte unvorhersehbar erschüttern. Eine Verdopplung der Schulden seit 2015 und Zinszahlungen in Milliardenhöhe werfen weitere Fragen auf. Das von Donald Trump initiierte Gesetz "One Big Beautiful Bill" könnte zu einer zusätzlichen Schuldenerhöhung um drei Billionen Dollar führen, während Zinszahlungen bald die Ein-Billionen-Marke überschreiten könnten. Die Haltung von Goldman Sachs ist differenziert. Zwar glaubt die Investmentbank nicht an eine dramatische Erhöhung durch das Gesetz, doch das derzeit hohe Haushaltsdefizit von fünf bis sechs Prozent ist alarmierend. Kenneth Rogoff, renommierter Ökonom, prognostiziert eine Inflationskrise, während Unicredit auf die historischen "unorthodoxen Mittel" der USA zur Schuldensenkung hinweist. Schon kleine Finanzschocks könnten globale Konsequenzen nach sich ziehen. Auch die DWS deutet ein schwindendes Vertrauen in die amerikanische Geldpolitik an. Faktoren wie hohe Anleihezinsen und der steigende Goldpreis unterstreichen diesen Eindruck. Überraschenderweise bleibt der Rückversicherer Munich Re optimistisch. Die Rückzahlungsfähigkeit und -bereitschaft der USA stelle eine solide Grundlage dar, um US-Staatsanleihen weiterhin als sicheren Hafen zu betrachten. Historiker Niall Ferguson bringt eine weitere Dimension ins Spiel: Wenn Großmächte mehr für Zinsen als für das Militär ausgeben müssen, droht ihnen der Niedergang. Mit einem US-Verteidigungsetat von 956 Milliarden Dollar und möglicherweise bald höheren Zinszahlungen steht die USA vor einer historischen Bewährungsprobe. Eine spannende Frage bleibt, wie sich die globale Führungsrolle der USA weiterentwickeln wird.

Eulerpool Markets

Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade

Institutional
Financial Data

Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.

  • 10M+ securities worldwide
  • 100K+ daily updates
  • 50-year historical data
  • Comprehensive ESG metrics
Eulerpool Data Analytics Platform
Save up to 68%
vs. legacy vendors