Goldene Jahre auf dem Rückzug: Wohlhabende Boomer sparen für eine lange Zukunft

Eine neue Studie von Prudential Financial offenbart eine überraschende Entwicklung unter wohlhabenden Babyboomern, die in den Ruhestand gehen. Trotz solider Ersparnisse ziehen es viele vor, bescheiden zu leben, anstatt im Alter das Leben in vollen Zügen zu genießen. Diese Zurückhaltung wird von der Aussicht beflügelt, möglicherweise bis ins hohe Alter von über 90 Jahren zu leben und die damit verbundenen steigenden Kosten zu bewältigen. Die Studie, die rund 20.000 Menschen über 50 befragte, zeigt, dass insbesondere verheiratete 65-Jährige mit einem Ersparnisvermögen von mindestens 100.000 Dollar durchschnittlich nur 2,1 % ihrer Ersparnisse pro Jahr abheben. Dies entspricht fast der Hälfte dessen, was Rentner normalerweise ausgeben. Gemäß David Blanchett von PGIM DC Solutions ist es historisch möglich gewesen, 4 % der Ersparnisse jährlich auszugeben, ohne Gefahr zu laufen, innerhalb von 30 Jahren Vermögen zu verlieren. Doch die Realität immer länger zu leben und steigende Kosten machen es vielen schwer, diesen Lebensstil aufrechtzuerhalten. Die Forscher bezeichnen dieses Phänomen als das "Ruhestandskonsumpuzzle". Trotz Jahrzehnten des Vermögensaufbaus empfinden viele Rentner die bevorstehenden arbeitslosen Jahre als finanziell herausfordernd und sparen lieber weiter, anstatt ihre Ersparnisse zu genießen. Diese Entwicklung widerspricht der landläufigen Meinung, dass Babyboomer, die mehr als die Hälfte des Vermögens in den USA halten, ein sorgloses Rentenleben führen. Tatsächlich hatten 2022 weniger als die Hälfte aller Babyboomer ausreichend für den Ruhestand gespart, und 43 % der 55- bis 64-Jährigen hatten keinerlei Ersparnisse. Fast ein Drittel der über 65-Jährigen war wirtschaftlich unsicher und erzielte weniger als 27.180 Dollar pro Jahr. Es ist daher nicht überraschend, dass viele Boomers den Schritt zurück in den Arbeitsmarkt wagen, um ihre Rentenwünsche zu erfüllen. Der Trend des "Unretiring" nimmt weltweit zu und findet besonders in Großbritannien und den USA großen Anklang, wie die aktuellen Zahlen zeigen.