Gründerzeitstimmung im Norden: Schweden setzen bei Heide Zeichen für Europas Batterieproduktion

Eulerpool Research Systems 25. März 2024
Traditionell und mit typisch nordischem Charme gab Northvolt im Beisein prominenter Spitzenpolitik wie Bundeskanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck den Startschuss für die Errichtung einer Batteriefabrik in Schleswig-Holstein. Bei einer Boßel-Einlage wurde das ehrgeizige Projekt eingeläutet, welches Deutschland aus der Abhängigkeit asiatischer Batteriehersteller führen soll. Mit einer Investitionssumme von 4,5 Milliarden Euro soll die 'Gigafactory' bis 2026 die erste Batterieproduktion aufnehmen. Bundeskanzler Scholz lobte die effiziente Planung und Umsetzung als 'Dithmarschen-Geschwindigkeit'. Die 'Gigafactory' in Heide avanciert zum Symbol der industriellen Transformation hin zur Nachhaltigkeit, ein Projekt, das laut Robert Habeck Industriewachstum und Klimaneutralität in Einklang bringt. Die Investition wird durch 700 Millionen Euro Fördermittel von Bund und Land, sowie eventuelle Garantien von zusätzlichen 202 Millionen Euro unterstützt. Als Strukturfördermaßnahme könnte das Vorhaben bis zu 10.000 Arbeitsplätze in der Region schaffen und das strukturschwache Dithmarschen beleben. Infrastrukturelle Aufgaben wie der Ausbau von Verkehrsnetzen stehen jedoch als nächste Herausforderung an. Europaweit wird am Ausbau der Batterieproduktion gearbeitet, um die marktbeherrschende Stellung asiatischer Produzenten zu schwächen. Allerdings drohen hohe Strompreise in Deutschland und großzügige Subventionen in den USA den Standortvorteil zu mindern. Die VW-Tochter PowerCo, Tesla, Stellantis mit Mercedes-Benz und Total verfolgen ähnliche Pläne für Batteriefabriken in Europa. Besonderes Augenmerk liegt auf dem umweltfreundlichen Ansatz von Northvolt. So sind die Nutzung von geklärtem Abwasser und die Abgabe von Produktionswärme in ein städtisches Fernwärmenetz geplant. Ein beachtlicher Auftragsbestand von über 50 Milliarden Dollar von Kunden wie der Volkswagen-Gruppe, BMW, Scania und Volvo Cars spricht für das Potential des Unternehmens, dessen Wurzeln in Schweden liegen. Experten von Roland Berger und McKinsey prognostizieren indes eine fast siebenfache Steigerung des Bedarfs an Batteriezellen bis 2030. Die Erwartungen an das norddeutsche Werk 'Northvolt Drei' sind dementsprechend hoch. Das Fabrikkonzept umfasst unter anderem die lokale Produktion der 'grünsten Batterie der Welt' und ein im Bau befindliches Recyclingwerk für Altbatterien. Beifall kommt vom VDI für diesen Schritt in die nachhaltige Batterieproduktion, während Greenpeace die Vorteile für die saubere Autofertigung in Deutschland hervorhebt. Kritische Stimmen, unter anderem vom Kiel Institut für Weltwirtschaft, bemängeln jedoch die hohe finanzielle Förderung. Am Rande des Geschehens protestierten Landwirte gegen weitere politische Themengebiete, was die Vielfältigkeit an Herausforderungen und Meinungen im Land unterstreicht.

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