Hafenstreik in British Columbia: Schwerwiegende Auswirkungen auf Kanadas Exportwirtschaft

Der anhaltende Arbeitskonflikt in den Häfen von British Columbia sorgt weiterhin für erhebliche Störungen im Exportverkehr am größten Hafen Kanadas in Vancouver. Jeglicher Fortschritt in den Verhandlungen scheint derzeit auszubleiben. Die International Longshore and Warehouse Union Local 514 initiierte am Montag begrenzte Streikmaßnahmen, woraufhin die B.C. Maritime Employers Association die Arbeiter aussperrte. Der Streit löst bei Industrien und Provinzregierungen in ganz Kanada Besorgnis aus. Zeitgleich wird durch einen teilweisen Streik im Hafen von Montreal 40 Prozent des Containerverkehrs blockiert. Zu den Gütern, die von den Maßnahmen beeinträchtigt sind, zählen Kalidünger, Kohle, Hülsenfrüchte, Rind- und Schweinefleisch sowie Forstprodukte. Der Import von Bauteilen für die kanadische Fertigungsindustrie ist ebenfalls betroffen, ausgenommen jedoch Massenguttransporte von Getreide. Kernpunkte der schon länger bestehenden Forderungen der Vorarbeiter sind Löhne, Arbeitsbedingungen und Automatisierungsbedenken. Laut dem Präsidenten der Gewerkschaft Local 514, Frank Morena, reagierten die Arbeitgeber übertrieben, um die Einmischung der Bundesregierung zu erzwingen. Zugleich behauptet Morena, die BCMEA drohe, zentrale Vertragspunkte bei Ablehnung ihres letzten Angebots zu streichen. Auch Alberta zeigt sich enttäuscht und besorgt über die fortwährenden Störungen im Transportsektor, die das Image Kanadas als verlässlicher Handelspartner bedrohen. Förderindustrien fordern daher verstärkt ein Eingreifen der Bundesregierung. Die Auswirkungen der Streiks auf die Lieferketten und die Wirtschaft könnten erheblich sein, betont Michael Goehring, Präsident der Mining Association of B.C. Dies sei besonders kritisch, da sich die Branche gerade erst von vorherigen Arbeitsniederlegungen erholte. Der tägliche Verlust im Düngemittelsektor wird auf 9,7 Millionen CAD beziffert. Arbeitsminister Steven MacKinnon erklärte auf sozialen Medien, dass es in der Verantwortung von Gewerkschaft und Arbeitgeber liege, eine Einigung zu erzielen.