Handelsstreit zwischen EU und USA: Drohende Gegenzölle als Druckmittel im Poker um Handelsabkommen

Die Europäische Union hat im fortlaufenden Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten eine signifikante Liste potenzieller Gegenzölle ausgearbeitet, die im Ernstfall bis zu 30 Prozent betragen könnten. Diese Maßnahmen treten in Kraft, sollte keine Einigung erzielt werden, und könnten damit US-Exporte im Wert von über 90 Milliarden Euro ins Visier nehmen. Wie aus EU-Kreisen berichtet, könnten diese Zölle bereits ab dem 7. August wirksam werden. Im Detail betrifft die Liste bereits beschlossene Abgaben auf US-Waren im Umfang von 21 Milliarden Euro. Zudem sind weitere Importe im Wert von 72 Milliarden Euro von den möglichen Maßnahmen betroffen. Trotz dieser Vorbereitungen bleibt die EU entschlossen, eine diplomatische Lösung mit Washington anzustreben. Ein Sprecher der Europäischen Kommission bekräftigte, dass weiterhin Priorität auf den Verhandlungstisch gelegt wird. Die Gespräche zielen darauf ab, die Spirale weiterer Eskalationen im transatlantischen Zollkonflikt zu vermeiden. Hintergrund der aktuellen Entwicklungen ist die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. August neue Zölle einzuführen. Der Präsident stellte jedoch gleichzeitig in Aussicht, diese Zölle zu senken, sollte die EU ihren Markt für amerikanische Unternehmen öffnen. Er betonte auf einem KI-Event, dass die Verhandlungen in einer ernsthaften Phase seien und von Beiderseits Kompromissbereitschaft erforderten.