Hopfenüberschuss in Deutschland führt zu besorgniserregenden Marktveränderungen

Eulerpool Research Systems 8. Apr. 2025

Takeaways NEW

  • Überangebot auf dem deutschen Hopfenmarkt führt zu drastischen Preisverfällen.
  • Deutschland bleibt trotz Marktanpassungen größter Hopfenproduzent der Welt.
Der deutsche Hopfenmarkt steht derzeit unter starkem Druck, da ein Überangebot zu drastischen Preisverfällen führt und zahlreiche Pflanzer dazu bewegt, Teile ihrer Anbauflächen zurückzunehmen. Besonders betroffen sind die beliebten Aromasorten Perle und Hallertauer Tradition, die mittlerweile nur noch einen Bruchteil ihres Vorjahrespreises einbringen. Laut Erich Lehmair, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer, liegt der aktuelle Preis bei lediglich einem Zehntel im Vergleich zum Vorjahr und damit deutlich unter den Herstellungskosten. Auch Stephan Schinagl, Einkaufsleiter bei BarthHaas, dem weltweit größten Hopfenhändler, bestätigt das Überangebot und betont die Notwendigkeit, die weltweite Anbaufläche um rund 5.000 Hektar zu reduzieren, davon etwa 2.000 Hektar in Deutschland. Diese Maßnahmen sind unverzichtbar, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Trotz dieser Herausforderungen wird Deutschland voraussichtlich seine Position als größter Hopfenproduzent der Welt verteidigen, da auch in den USA ähnliche Flächenkürzungen erforderlich sind. Ein weiterer Faktor, der die Nachfrage nach Aromahopfen beeinträchtigt, ist die Umstellung vieler Brauereien auf Sorten mit höherem Alphasäuregehalt. Diese Sorten sind nicht nur ertragsreicher, sondern verleihen dem Bier durch ihre Bitterness eine besondere Note. Häufig ersetzen diese Hochalphasäuresorten drei Hektar des traditionelleren Perle-Hopfens. Stephan Schinagl und Erich Lehmair weisen darauf hin, dass diese Umstellung je nach Einsatz im Brauprozess für den Verbraucher kaum wahrnehmbar sein kann. Angesichts dieser Situation müssen Hopfenpflanzer strategisch entscheiden und eventuell ein gewisses Risiko eingehen. Die Entscheidung zum Rückbau ist stets individuell und hängt davon ab, wie sich der Markt entwickelt. Trotzdem versichert Lehmair, dass Bierliebhaber sich keine Sorge um die Versorgung machen müssen, da genug Vorräte vorhanden sind und nicht alle Sorten vom Rückbau betroffen sind.

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