Interesse an Worldline: Übernahmegerüchte beleben Aktienkurs

Die französische Zahlungstechnologiefirma Worldline steht im Fokus der Investorenwelt, da private Equity-Gesellschaften Interesse an einer Übernahme zeigen. Nachdem Aktienkurse und Gewinnwarnungen das Unternehmen erschütterten, scheint ein Wechsel in der Führungsetage bevorzustehen. Insbesondere Bain Capital hat, nach Aussagen involvierter Quellen, Gespräche über ein mögliches Übernahmeangebot aufgenommen. Berichten zufolge befindet sich Bain Capital in der Anfangsphase der Prüfung eines potentiellen Angebots für das angeschlagene Unternehmen. Die Aktien von Worldline, die jüngst nahe einem Rekordtief notierten, stiegen nach Bekanntwerden der Gespräche um 15%. Offizielle Stellungnahmen zu den Gerüchten liegen von Bain und Worldline bislang nicht vor. Ein Übernahmeangebot durch Bain würde jedoch auch eine strategische Neuausrichtung erfordern, da die Firma bereits erheblich in den italienischen Zahlungsdienstleister Nexi investiert ist. Solche Überlegungen sind zwar in Gang, eine formelle Offerte steht jedoch noch aus. Worldline steht vor einer herausfordernden Phase. Seit Juli 2021 erlebte das Unternehmen einen Einbruch seiner Aktien um 92%. Die Reaktionen beinhalteten harte Sparmaßnahmen, wie den Verkauf der Geschäftssparte für Mobilität und elektronische Transaktionsdienste sowie die Entlassung von 8% der Belegschaft. Eine mögliche Übernahme wäre nicht ohne Hürden: Einige Aktionäre könnten von einem Verkauf bei historisch niedrigen Preisen absehen. Wichtig ist auch die Rolle von Bpifrance, die mit 5% an Worldline beteiligt ist, sowie Crédit Agricole mit einer 7%igen Beteiligung und einer auf den Handel ausgerichteten Partnerschaft. Beide Unternehmen wollten sich nicht zu den Gerüchten äußern. Die Zahlungsbranche erlebt eine erhöhte Aktivität im Bereich Fusionen und Übernahmen. Neben GTCR, das zuletzt Worldpay erwarb, könnte auch der mögliche Kauf von Barclays Zahlungsabteilung durch Brookfield zu einer Konsolidierung der Branche führen.