Iran zwischen Atomkontroversen und Luftschlägen: Eine unendliche Geschichte

Die aktuelle Diskussion um Irans Atomprogramm erhält durch die jüngsten Ereignisse zusätzlichen Schwung. Laut Rafael Grossi, dem Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), gibt es keine systematischen Beweise dafür, dass der Iran aktiv an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet. Diese Einschätzung äußerte Grossi in einem Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNN, ließ jedoch gleichwohl Raum für Spekulationen über mögliche geheime Aktivitäten Teherans. Der neueste Bericht der IAEA wirft indes ein kritisches Licht auf die Lage: Der Iran hat seine beinahe waffenfähigen Uranvorräte erheblich aufgestockt. Diese Entwicklung facht die seit Langem existierenden Spannungen weiter an, zumal Teheran jede Absicht, Nuklearwaffen zu bauen, kategorisch leugnet. In dramatischer Zuspitzung der Lage hat Israel in der vergangenen Woche Luftangriffe auf iranische Atomanlagen durchgeführt. Besonders die Urananreicherungsanlage in Natans wurde dabei laut Grossi schwer beschädigt, während die unterirdische Anlage in Fordo weitgehend unversehrt blieb. Die Angriffe stehen in einer langen Tradition der Auseinandersetzungen über das iranische Atomprogramm, das bereits seit Beginn des 21. Jahrhunderts international umstritten ist. Israels Generalstabschef Ejal Zamir begründete die Aktionen mit der Einschätzung, man habe nun einen Punkt ohne Umkehr erreicht. Israel gehört zu den wenigen Nationen, die selbst über ein Arsenal an Nuklearwaffen verfügen.