Italienische Banken: Unicredit setzt auf organisches Wachstum trotz geplatzter Übernahmepläne
Eulerpool Research Systems •23. Juli 2025
Takeaways NEW
- Unicredit konzentriert sich auf organisches Wachstum nach Rückzug des Übernahmeangebots für Banco BPM.
- Neue Gewinnprognosen und geplante Dividendenausschüttungen steigern Anlegerinteresse.
Die Geschicke der italienischen Großbank Unicredit scheinen sich besser zu entwickeln als erwartet, auch wenn die geplante Übernahme der Konkurrentin Banco BPM platzte. Unicredit-Chef Andrea Orcel beugte sich dem Druck aus Rom und zog das Angebot für BPM zurück, nachdem die italienische Regierung Bedenken wegen nationalen Sicherheitsinteressen geäußert hatte. Gleichzeitig gab Orcel jedoch beeindruckende neue Gewinnprognosen bekannt, die Aktionären Hoffnung auf satte Ausschüttungen machen. An der Börse führten die Neuigkeiten zu einem deutlichen Kursanstieg der Unicredit-Aktie, die um über drei Prozent zulegte und zu den Bestperformern des EuroStoxx 50 gehörte. Banco BPM hingegen musste zwischenzeitlich Verluste von fünf Prozent hinnehmen, konnte sich aber wieder etwas erholen. Die langfristige Strategie von Unicredit scheint Früchte zu tragen, während die Übernahme-Hoffnungen der Anleger zuerst enttäuscht wurden. Orcel konzentriert sich nun stärker auf das Tagesgeschäft und steigert die Erwartungen. Bis 2025 rechnet die Bank mit Erträgen, die die bisherigen Schätzungen von 23,5 Milliarden Euro überschreiten. Der Gewinn für das laufende Jahr soll die 10,5 Milliarden Euro-Marke erreichen. Bis 2027 peilt Unicredit jetzt mindestens 11 Milliarden Euro Gewinn an, deutlich mehr als zuvor prognostiziert. Interessant sind auch die geplanten Dividendenausschüttungen: Mindestens 9,5 Milliarden Euro sollen allein für 2025 an die Aktionäre fließen, die Hälfte davon als Dividende. Insgesamt sind von 2025 bis 2027 Ausschüttungen von mindestens 30 Milliarden Euro vorgesehen. Derweil bleibt das Übernahmethema ein schwelender Konfliktpunkt. Die EU-Kommission hatte den von der italienischen Regierung gesetzten Auflagen widersprochen, dennoch ruderte Unicredit zurück. Seit letztem September zeigt die Bank auch Interesse an der deutschen Commerzbank, bei der sie bereits 20 Prozent hält und über weitere neun Prozent Zugriff hat. Doch auch hier zeigen sich Widerstände seitens der Commerzbank-Führung und der Bundesregierung – ein spannendes Kapitel in der Causa Orcel und seinen Übernahmebestrebungen, das weitergeht.
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