Kakao im Rückwärtsgang: Volatile Zeiten an den Rohstoffmärkten

Der Kakao-Markt hat turbulente Tage hinter sich, die eine deutliche Abwärtsbewegung in New York markieren. Nachdem der Preis für Termingeschäfte am Freitag um bis zu 3,6% sank, scheint die Woche mit einem Minus von knapp 5% zu enden. Ein wesentlicher Treiber der Volatilität war die Ambition des Schokoladenherstellers Hershey, eine immense Menge Bohnen über die Börse zu beziehen. Am Donnerstag schossen die Preise um beeindruckende 10% in die Höhe, blieben jedoch nach einer deutlichen Abschwächung unter diesem Niveau. Grund für die Aufregung: Hershey strebt an, über die ICE Futures US einen Kauf von über 90.000 Tonnen Kakao, was etwa 5.000 Containern entspricht, durchzuführen. Marc Donaldson, ein Marktkenner, erklärt dies mit der Nervosität der Käufer angesichts des sich verknappenden physischen Angebots. Parallel dazu hat ICE Futures Europe Maßnahmen ergriffen, um die Marktvolatilität in London zu dämpfen. Diese beinhalten die Senkung der sogenannten Verantwortlichkeitsgrenzen des Kakaos. Diese Politik tritt am 13. Januar in Kraft und könnte als Folge größere spekulative Bewegungen beeinflussen, wie ADM Investor Services erläutert. Während letzten Monat die Futures in New York ein Allzeithoch erreichten, führten globale Angebotsängste zu einem Rückgang der Liquidität, die auf den tiefsten Stand seit über einem Jahrzehnt fiel. Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch warnt davor, dass mit einer Normalisierung des Marktes nicht schnell zu rechnen sei, da die hohe Volatilität viele Teilnehmer von Aktivitäten abschreckt und so die Dynamik der Preisbewegungen weiter anheizt.