Kanadas Energiebranche warnt vor neuen US-Handelsbeschränkungen

Die Ölindustrie Kanadas hebt die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Vorteile ihrer Exporte in die USA hervor, während sie die Drohung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Strafzölle auf kanadische Waren zu verhängen, nutzt, um Premierminister Justin Trudeau zu kritisieren. Die USA importieren täglich fast 4 Millionen Barrel günstigeren kanadischen Rohöls, was es ihnen ermöglicht, eine noch größere Menge ihres eigenen, höherwertigen Öls zu exportieren und gleichzeitig die heimische Nachfrage zu decken. In den letzten Jahren machten Energieprodukte etwa ein Drittel der kanadischen Exporte in die USA aus und stellen die größte Einzelkategorie dar. Obwohl Öl und Gas während Trumps erster Amtszeit von Zöllen ausgenommen waren, erklärte er am Montag, dass er am ersten Tag seiner neuen Amtszeit Zölle von 25 % auf 'ALLE Produkte' aus Mexiko und Kanada erheben werde. Lisa Baiton, Vorstandsvorsitzende der Canadian Association of Petroleum Producers, betont, dass die Kanada-USA-Energiepartnerschaft mehr als 100 Jahre alt ist und eng mit der nationalen Sicherheit, Energiesicherheit, wirtschaftlichen Sicherheit und geopolitischen Sicherheit verknüpft sei. Die angekündigten Zölle würden zu höheren Gas- und Energiekosten für amerikanische Verbraucher führen und die nordamerikanische Energiesicherheit bedrohen. Der Handelsverband riet Trudeau, Trumps Drohung zum Anlass zu nehmen, seine Politik zu überdenken, die wichtige Wirtschaftstreiber und Jobmotoren gefährde, darunter ein vorgeschlagenes Emissionslimit für Öl und Gas. Danielle Smith, Premier von Alberta, forderte ebenfalls in einem Statement, Trudeau solle mit Trump zusammenarbeiten, um dessen 'berechtigte Bedenken im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten an unserer gemeinsamen Grenze' anzugehen. Alberta, das den Großteil des kanadischen Öls produziert, exportiert über Pipelines, die nicht zu diesen illegalen Aktivitäten beitragen. 'Als größter Exporteur von Öl und Gas in die USA freuen wir uns darauf, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten, um die Energiesicherheit für sowohl die USA als auch Kanada zu stärken,' äußerte sich Smith.