Kehrtwende bei Vielfalt: Lowe's reduziert DEI-Initiativen unter wachsendem Druck

Lowe's, einer der führenden Baumarkt-Riesen in den USA, reduziert seine Maßnahmen im Bereich Diversity, Equity und Inclusion (DEI) und reagiert damit auf zunehmenden Aktivistendruck. In einer internen Mitteilung informierte das Unternehmen seine Mitarbeiter darüber, dass es nicht mehr an Umfragen der LGBTQ-Bürgerrechtsorganisation Human Rights Campaign teilnehmen wird. Dies markiert einen bedeutenden Wandel zur bisherigen Unternehmenspolitik. Darüber hinaus wird Lowe's keine Gemeinschaftsparaden, Festivals oder ähnliche Veranstaltungen mehr unterstützen oder daran teilnehmen. Diese Entscheidung reiht sich in eine Reihe von vergleichbaren Maßnahmen anderer großer US-Konzerne ein, die in jüngster Zeit ihre DEI-Initiativen eindämmen, häufig als Reaktion auf Kritik an sogenannten "woken" Richtlinien. Im Juni gab auch der ländliche Einzelhändler Tractor Supply unter Druck von Aktionären bekannt, seine DEI-Ziele aufzugeben. Nur einen Monat später entschied sich der Traktorenhersteller John Deere zwar weiterhin die Diversität seiner Belegschaft zu verfolgen, aber sich nicht mehr an kulturellen und sozialbewussten Veranstaltungen zu beteiligen. Auch namhafte Unternehmen wie Harley-Davidson, Brown-Forman, Polaris und Indian Motorcycle sind dem Beispiel gefolgt und haben ihre DEI-Politiken gestrichen. Lowe's CEO Marvin Ellison ist der einzige afroamerikanische Vorstandschef, der zwei Fortune 500-Unternehmen geleitet hat, neben Lowe's auch JCPenney. Die Entscheidung von Lowe's DEI-Initiativen zurückzufahren, wurde auch maßgeblich von konservativem Aktivisten wie Robby Starbuck beeinflusst, der in einem X-Post bekannt gab, mehrere Unternehmen durch öffentlichen Druck zu Veränderungen bewegt zu haben. Ein Urteil des US-Supreme Court im letzten Jahr, das sich gegen rassenbewusste Aufnahmeprogramme an Universitäten wie Harvard und der University of North Carolina richtete, diente als zusätzlicher Impuls für solche Unternehmensentscheidungen. Lowe's führte an, dass es seine Programme nach diesem Urteil überprüft habe. Ellison hat seit seiner Ernennung die Diversität im Führungsteam von Lowe's vorangetrieben und setzte sich nach dem Tod von George Floyd intensiv mit dem Thema Rassismus auseinander. Er ist zudem Mitglied der Business Roundtable, einer Vereinigung führender CEOs, die diesen Monat erneut bekräftigte, dass der Zweck eines Unternehmens darin besteht, alle Stakeholder zu bedienen. Business Roundtable CEO Joshua Bolton wies jedoch darauf hin, dass diese Philosophie oft missverstanden wurde und weder eine uneingeschränkte Unterstützung für ESG-Initiativen noch DEI impliziere.