Kostbare Metalle im Aufwind: Anleger stellen sich neu auf

Der globale Markt für Edelmetalle zeigt sich in bestechender Verfassung: Von Mitte Mai bis Mitte Juni erlebte der Monthly Metals Index (MMI) einen deutlichen Anstieg. Getragen wird dieser von einer Mischung aus Investitionen in sichere Häfen und starker industrieller Nachfrage – während geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen Israel und Iran, den Trend weiter befeuern. Gold und Silber stehen dabei hoch im Kurs. Während Palladium sich von seinen Frühjahrs-Tiefs erholt, bleibt es hinter anderen Edelmetallen zurück. Die Nachfrage danach verengt sich, da über 85% seiner Verwendung in Katalysatoren für Benzinfahrzeuge liegt, einem Segment, das unter dem Druck des Elektrofahrzeug-Booms steht. Auch die subtile Verschiebung hin zu Platineinstäzen oder Kosteneinsparungen tragen zur Nachfrageschwäche bei. Im Gegensatz dazu verzeichnete Platin in den letzten Monaten bemerkenswerte Preissteigerungen. Hinzu kommt ein erheblicher Angebotsdefizit, der den Markt weiterhin prägt und die Position von Platin stärkt. Analysten, darunter Experten von Johnson Matthey, erwarten für 2025 ein anhaltendes Defizit, was den Preistrend untermauert. Silber hingegen überholte Gold in puncto Preisanstieg jüngst. Auch hier prognostiziert das Silver Institute für 2025 ein Defizit von rund 118 Millionen Unzen. Solange der Dollar schwächelt und die Wirtschaftsaussichten gedämpft bleiben, könnte Silber weiter zulegen, auch wenn die Risiken für kurzfristige Umkehrungen bestehen. Gold-Futures für August liefern ein ähnliches Bild: Eine Preissteigerung von rund 5% in einem Monat und beeindruckende 45% über das Jahr. Ein schwächerer Dollar und anhaltende Käufe von Zentralbanken stützen den Preis weiter. Analysten halten Gold somit langfristig auf hohem Niveau favorisiert.