Kurskorrektur im deutschen Aktienmarkt: Gewinnmitnahmen dominieren Handel
Eulerpool Research Systems •20. März 2025
Takeaways NEW
- Gewinnmitnahmen belasten den deutschen Aktienmarkt und führen zu deutlichen Kursrückgängen.
- SAP bleibt ein Lichtblick im Dax dank positiver Einschätzungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Die hochfliegenden Kurse der vergangenen Monate im deutschen Aktienmarkt erlebten am Donnerstag einen Dämpfer, als Anleger in Erwartung des großen Verfallstages an den Terminbörsen verstärkt ihre Gewinne mitnahmen. Der Dax gab um 1,57 Prozent nach und sank auf 22.922 Punkte. Trotz eines Anstiegs von bis zu 18 Prozent im aktuellen Jahr fehlt es offensichtlich an weiterer Kaufbereitschaft. Zwischenzeitlich verzeichnete der Leitindex sogar Verluste von bis zu zwei Prozent.
Noch deutlicher fielen die Kurse im MDax, der um 2,30 Prozent auf 28.963 Punkte nachgab. Ähnlich erging es dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 mit einem Minus von mehr als einem Prozent. Auch in den USA setzte sich die am Vorabend durch Zinssignale der Fed ausgelöste Erholung im frühen New Yorker Handel nicht fort. Die leicht positiven Zinsperspektiven der Fed, die auf zwei kleine Zinsschritte in diesem Jahr hindeuten, fanden keinen Widerhall in Deutschland. Laut Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG rücken stattdessen die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und mögliche Auswirkungen auf die Zinspolitik wieder in den Fokus.
DZ Bank-Analyst Christian Reicherter verwies auf zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, die eine vorsichtige Haltung der Währungshüter erforderten. Pimco-Ökonomin Tiffany Wilding sprach von einem heiklen Balanceakt zwischen steigender Inflation und der Gefahr einer Rezession in den USA. Unter den stärksten Dax-Verlierern fiel Rheinmetall auf, das aufgrund von Gewinnmitnahmen im Rüstungssektor signifikant nachgab. Auch Bankentitel wie Deutsche Bank und Commerzbank büßten bis zu vier Prozent ein, obwohl sie in diesem Jahr bisher zu den performantesten Dax-Werten zählten.
Ein Lichtblick im Dax war SAP mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent. Analysten von JPMorgan verliehen dem Softwaregiganten ein positives Urteil hinsichtlich seiner Potenziale im Bereich der Künstlichen Intelligenz, was eine attraktive Kaufgelegenheit darstellte. Im Energiesektor legte RWE zwar solide Jahreszahlen vor, doch deren vorsichtiger Ausblick sorgte für einen Kursrückgang von 3,4 Prozent.
Auch der MDax verzeichnete Rückgänge: RTL fiel um vier Prozent, was Analystin Annick Maas trotz starken Streaming-Umsätzen auf anhaltende Schwächen in der Produktionssparte zurückführte. Lanxess, mit einem Rückgang von sieben Prozent, führte den MDax an. Marktteilnehmer begründeten dies mit enttäuschenden Zukunftsaussichten und mangelndem Geschäftsschwung im ersten Quartal.
Im SDax zog SGL mit einem drastischen Einbruch um 15 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich, ausgelöst durch eine verhaltene Prognose. Die Aktien fielen unter ihre 21-Tage-Linie. Deutz notierte ebenfalls mit einem Rückgang von 13 Prozent, da sich die Erwartungen an das aufstrebende Rüstungsgeschäft nicht erfüllten und das Wachstumspotenzial ins Stocken geriet.
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