Kurswechsel im US-Anleihemarkt: Strategen erwarten Renditerückgang

Eulerpool Research Systems 11. Juni 2025

Takeaways NEW

  • US-Anleiherenditen könnten weiter sinken, während Händler neue Angebote erwarten.
  • Der Markt sieht Herausforderungen in der Angebots-Nachfrage-Balance von Staatsanleihen.
US-amerikanische Anleiherenditen stehen vor einem weiteren Rückgang, prognostizieren Bond-Strategen, die auf eine Fortsetzung der Zinssenkungen durch die US-Notenbank hoffen, nachdem diese seit mehr als einem halben Jahr pausiert hat. Gleichzeitig bereiten sich Händler auf eine Flut neuer Angebote vor. Eine knappe Mehrheit erwartet einen Ausverkauf bei längerfristigen Anleihen, die für Schwankungen am anfälligsten sind, bis zum Monatsende. Befürchtungen, dass das Steuer- und Ausgabenpaket von Präsident Donald Trump die Staatsverschuldung bis 2034 auf über 36,2 Billionen Dollar ansteigen lassen könnte, geben Anlass zur Sorge. Gleichzeitig veranlassen drohende Handelskonflikte viele Anleger, sich von US-Vermögenswerten abzuwenden. Der steigende "Term Premium" – die Risikoprämie, die Anleger für die längerfristige Schuldenhaltung verlangen – erhöht die Anfälligkeit des Marktes, insbesondere bei ausländischen Investoren, angesichts bevorstehender Versteigerungen von Staatsanleihen. Collin Martin vom Schwab Center für Finanzforschung äußerte Bedenken über das stetig steigende Angebot an Schuldtiteln und das Fehlen eines klaren Plans zur Haushaltskonsolidierung seitens der politischen Akteure. In den letzten zwei Monaten sind die Renditen globaler Staatsanleihen größtenteils im Gleichschritt angestiegen. Ein schneller Ausverkauf von US-Benchmark-Anleihen führte im April zu einem Anstieg der 10-jährigen Rendite um 60 Basispunkte. Seitdem hat sich diese stabilisiert und pendelt um die 4,50%. Eine Umfrage unter fast 50 Bond-Strategen ergab, dass die 10-jährige Rendite in drei Monaten voraussichtlich auf 4,35% und in sechs Monaten auf 4,29% fallen wird, was einem leichten Rückgang von 13 Basispunkten entspricht. Während die meisten Ökonomen zwei oder weniger Zinssenkungen in diesem Jahr erwarten, preist der Markt bereits zwei ein. Bei der Versteigerung dreijähriger Staatsanleihen herrschte schwache Nachfrage, während die Aufmerksamkeit nun auf den Verkauf längerfristiger 10- und 30-jähriger Anleihen gerichtet ist. Mark Heppenstall von Penn Mutual Asset Management betonte die Anfälligkeit des Marktsegments für eine Angebots-Nachfrage-Disbalance, was zu erhöhten Zinsen führen könnte. Auch europäische Investitionen in US-Anleihen stehen aufgrund hoher Absicherungskosten gegen Währungsschwankungen auf dem Prüfstand. Chris Iggo von AXA IM Core kommentiert, dass Treasuries in abgesicherter Form für europäische Investoren inzwischen unattraktiver geworden sind. Vor dem Hintergrund von Debatten über Verteidigungsausgaben und Infrastruktur bleibt abzuwarten, wann konkrete Investitionsmöglichkeiten entstehen.

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