Märkte im Rückwärtsgang: Enttäuschende Bilanzen und schwache Konjunkturdaten belasten Aktienkurse

Eulerpool Research Systems 24. Juli 2024

Takeaways NEW

  • Deutscher Aktienmarkt verzeichnet Rückgang aufgrund schwacher Konjunkturdaten und enttäuschender Bilanzen.
  • Deutsche Bank meldet Quartalsverlust, während Rheinmetall von gesteigerten Wehrausgaben profitiert.
Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch einen Rückschlag erlitten. Nach zwei erfreulichen Börsentagen musste der DAX einen Verlust von 0,92 Prozent hinnehmen und sank auf 18.387,46 Punkte. Damit setzte sich das Auf und Ab des Leitindex, das seit Mai zu beobachten ist, fort. Auch der MDAX, der Index der mittelgroßen Börsentitel, verlor 0,94 Prozent und schloss bei 25.059,42 Zählern. Die Stimmung in der Eurozone und speziell in deutschen Industrieunternehmen hat im Juli bedenkliche Tiefstände erreicht. Johannes Mayr, Volkswirt bei Eyb & Wallwitz, sieht die trüben Geschäftsaussichten und den gestiegenen Kostendruck als Gründe. Robin Winkler von der Deutschen Bank fügte hinzu, dass sich der Ausblick für die zweite Jahreshälfte deutlich eingetrübt habe. In den USA enttäuschten die Bilanzen von Tesla und der Google-Holding Alphabet. Diese beiden Mitglieder der „Magnificent 7“-Gruppe haben mit schlechten Zahlen das Marktumfeld deutlich belastet. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners kommentierte, dass das Nichterfüllen der Erwartungen bei solchen Schwergewichten den gesamten Markt in Mitleidenschaft ziehe. Die Aktien der Deutschen Bank erlitten mit einem Minus von 8,3 Prozent den stärksten Absturz im DAX. Erstmals seit vier Jahren meldete das Institut einen Quartalsverlust, und Finanzchef James von Moltke kündigte an, dass es dieses Jahr keine zweite Runde von Aktienrückkäufen geben wird. Demgegenüber profitierte Rheinmetall von höheren Wehrausgaben und starken Quartalszahlen, was der Aktie ein Plus von 0,45 Prozent einbrachte. Im MDAX geriet Nemetschek unter Druck, da die Übernahme des US-Unternehmens GoCanvas die Profitabilität beeinträchtigen dürfte – die Aktie verlor 4,3 Prozent. Hugo Boss büßte durch schwache Geschäftszahlen des französischen Luxusanbieters LVMH 3,4 Prozent ein. Im SDAX brachen die Aktien des Farben- und Dämmstoffherstellers Sto um fast 20 Prozent ein, bedingt durch eine schwache Baukonjunktur und eine drastische Senkung der Gewinnprognose. Baywa konnte sich hingegen leicht erholen und legte um 6,6 Prozent zu, unterstützt durch die Beteiligungsgesellschaft der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken. Varta dagegen musste einen dramatischen Einbruch von 26 Prozent hinnehmen und verlor binnen drei Tagen fast 86 Prozent ihres Werts. Auch europaweit zeigte sich ein negatives Bild an den Börsen. Der EuroStoxx 50 fiel um 1,12 Prozent und der französische Cac 40 sank ebenfalls deutlich. Der FTSE 100 in London schloss nur leicht im Minus. In den USA verlor der Dow Jones Industrial zum Handelsende in Europa 1 Prozent. Der Euro wurde zuletzt bei 1,0856 US-Dollar gehandelt, nachdem die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,0848 Dollar festgesetzt hatte. Am Rentenmarkt gab die Umlaufrendite von 2,48 Prozent auf 2,44 Prozent nach. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent, und der Bund-Future gewann 0,11 Prozent.

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