Metro auf dem Sprung: Kretinskys Delisting-Pläne und die Wehmütigkeit des Marktes

Der tschechische Großaktionär Daniel Kretinsky plant einen bedeutenden Schritt für den Handelskonzern Metro: Das Delisting von der Börse. Der bisherige Dax-Dauerbrenner könnte schon bald seinen letzten Börsentag erleben, nachdem Kretinsky ein Delisting-Erwerbsangebot von 5,33 Euro pro Aktie unterbreitet hat. Diese Offerte liegt deutlich über dem Schlusskurs des Vortags, der bei 3,91 Euro lag und anschließend für einen Kursanstieg auf bis zu 5,42 Euro sorgte. Trotz eines Kursplus von 37 Prozent sind die Meinungen geteilt, ob das Wachstumspotenzial von Metro vollständig berücksichtigt wird. Während Kretinsky bereits 49,99 Prozent der Metro-Anteile besitzt, unterstützen Metro-Vorstand und Aufsichtsrat die Delisting-Pläne. Eine vollständige Einigung ist jedoch nicht in Sicht, da Großaktionäre wie Meridian und Beisheim, gemeinsam 24,99 Prozent des Kapitals haltend, nicht bereit sind, ihre Anteile abzugeben. Historisch betrachtet hat Metro seit seiner Abspaltung von Ceconomy im Jahr 2017 einen deutlichen Wertverlust erlebt, der durch kurzzeitige Hochs während der Corona-Pandemie unterbrochen wurde, aber im Großen und Ganzen rückläufig blieb. Das angekündigte Delisting ruft bei vielen Marktteilnehmern nostalgische Gefühle hervor, da Metro einst mit renommierten Marken wie Real, Kaufhof, Media Markt und Saturn ein bedeutender Akteur war. Ein Rückblick zeigt, dass die Aktie 2012 aus dem Dax abgestiegen ist, damals noch deutlich höher bewertet. Analysten der Baader Bank loben die jüngste Umsatzentwicklung, erkennen aber Schwächen beim Ergebniswachstum. Damit bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in Bezug auf die langfristigen Aussichten von Metro positionieren wird.