Neues EU-Energielabel: Ein Meilenstein für nachhaltige Elektronik

Die Zeiten, in denen defekte mobile Endgeräte zwangsläufig durch neue ersetzt werden mussten, könnten bald der Vergangenheit angehören. Ab sofort erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher in der Europäischen Union bessere Informationen über die Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit von Smartphones und Tablets. Mit einem neu eingeführten Energielabel sollen diese Geräte nicht nur energieeffizienter gestaltet werden, sondern auch robuster und leichter zu reparieren sein. Das neue Energielabel, das für alle ab sofort in der EU neu auf den Markt kommenden Smartphones und Tablets verbindlich ist, kategorisiert Geräte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz. Vergleichbar mit etablierten Skalen bei Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen oder Fernsehern, reicht die Bewertung von "A" für besonders energieeffiziente Produkte bis zu "G" für weniger effiziente Modelle. Eine weitere Innovation des Labels ist die Angabe zur Akkulaufzeit und den Ladezyklen bis zur deutlichen Kapazitätsverringerung. Ebenso werden Kriterien wie die Reparaturfreundlichkeit und Widerstandsfähigkeit der Geräte gegen Stöße bewertet, was Verbrauchern zusätzliche Orientierung bietet. Für Transparenz sorgt die Pflicht der Lieferanten und Händler, dieses Label sichtbar neben dem Produkt zu platzieren, sowohl im stationären Handel als auch online. Die Deutsche Umwelthilfe hat bereits angekündigt, stichprobenartig die Einhaltung dieser Vorschrift zu prüfen. Während das Label selbst keine Informationen zu Reparaturkosten liefert, verspricht ein hoher Reparaturgrad doch eine einfachere Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Parallel zu diesem Label unterliegen nun auch die Hersteller neuen Ökodesign-Vorschriften, die eine längere Lebensdauer der Geräte zum Ziel haben. Ersatzteile wie Akkus oder Displays müssen über mehrere Jahre nach dem Kauf verfügbar sein, um Reparaturen zu erleichtern. Software-Updates sind für mindestens fünf Jahre verpflichtet, was ebenfalls zur Langlebigkeit der Geräte beiträgt. Die Verbraucherschutzorganisation Beuc und EU-Vertreter loben die Einführung des Labels als bedeutenden Fortschritt. Ein Produktvergleich wird hierdurch für Konsumenten einfacher und nachhaltigere Kaufentscheidungen werden gefördert. Die Änderung soll zudem dabei helfen, den Ressourceneinsatz der EU zu verringern und die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Dieser Vorstoß wird von vielen begrüßt, aber auch als Impuls verstanden, um ähnliche Maßnahmen auf andere Produktgruppen auszuweiten. Für 2028 ist ein vergleichbares Label für Laptops geplant, laut Informationen des Fraunhofer-Instituts, das an der Entwicklung maßgeblich beteiligt ist.