Neue Ära für US-Autoimporte in die EU: Zollbefreiung in Aussicht

In einem bedeutsamen Schritt zur Entschärfung handelsstreitiger Spannungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten einigten sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump auf einem Gipfeltreffen in Schottland darauf, Autos aus den USA künftig zollfrei in die EU zu importieren. Dieser Durchbruch wurde von einer EU-Beamtin bestätigt und markiert eine mögliche Neuausrichtung im transatlantischen Handel. Bislang erhob die EU einen zehnprozentigen Zoll auf US-Fahrzeugimporte, doch mit dieser Vereinbarung zeigt sich die europäische Gemeinschaft bereit, den Zoll auf null zu senken. Voraussetzung für diese drastische Maßnahme ist allerdings, dass die USA ihrerseits die bestehenden Zölle auf Autoimporte aus Europa von aktuell 27,5 Prozent auf 15 Prozent reduzieren. Dieser Zollkonflikt, der bereits seit Monaten schwelt, könnte somit entschärft werden. Vor Trump lag der US-Zollsatz auf europäische Fahrzeuge bei lediglich 2,5 Prozent. Trotz der veränderten Rahmenbedingungen sehen sich europäische Autohersteller einem intensiveren Wettbewerb mit amerikanischen Fahrzeugherstellern gegenüber und müssen gleichzeitig mit den revidierten US-Zöllen von 15 Prozent leben. Ohne die Einigung drohten ab dem 1. August sogar Zölle von bis zu 30 Prozent, weshalb der Kompromiss dennoch als strategisch notwendig angesehen wird. In einer Reaktion bezeichnete der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) die Vereinbarung als unzureichend und kritisch; ein Zollsatz von 15 Prozent bleibt, nach Auffassung des Verbandes, nachteilig für die ohnehin exportorientierte deutsche Industrielandschaft. Der Vertrag schließt zudem die zollfreie Einfuhr bestimmter Waren wie Flugzeuge und chemische Produkte ein und fordert die EU auf, ihre Energieimporte sowie Investitionen in den USA signifikant zu erhöhen.