Nutrien kehrt Südamerika den Rücken zu

Im Bestreben um eine schlankere Firmenstruktur und stärkere Fokussierung auf vielversprechende Märkte hat Nutrien, der weltgrößte Produzent von Kali-Düngemittel, die Veräußerung seiner Einzelhandelsaktivitäten in Argentinien, Chile und Uruguay angekündigt. Dieser strategische Schritt soll es dem Konzern ermöglichen, sich verstärkt auf Brasilien und andere internationale Märkte zu konzentrieren und somit Wachstum sowie eine attraktive Shareholder-Rendite zu generieren. Die Neuausrichtung folgt auf bereits im Vormonat von Reuters berichtete Überlegungen bezüglich des Verkaufs von Vermögenswerten in Südamerika. Nutrien hat zudem eine Übernahmewelle in Brasilien gestoppt und Management-Wechsel vollzogen, nachdem die Region erhebliche Verluste verzeichnete. Insbesondere in Brasilien hatte Nutrien Schwierigkeiten, mit seinem einzigartigen Geschäftsmodell am landwirtschaftlichen Einzelhandelsmarkt Fuß zu fassen. Düngemittelproduzenten mussten sich zuletzt mit enormer Marktvolatilität arrangieren, nachdem die Invasion Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 für einen Preisboom sorgte. Doch das darauffolgende Jahr sah einen Preisverfall, als Landwirte aufgrund von stabilisierten Weltmarktvorräten Zurückhaltung beim Kauf an den Tag legten. Im vergangenen Jahr verbuchte Nutrien eine Abschreibung von 465 Millionen Dollar im Zusammenhang mit seinen Akquisitionen in Südamerika. Diese Wertminderung geht auf den gesunkenen Wert des Düngemittelbestands zurück, wie Seth Goldstein, Analyst bei Morningstar, hervorhebt.