Ölpreise im Fokus: Wie geopolitische Spannungen die Fed-Politik beeinflussen könnten
Eulerpool Research Systems •16. Juni 2025
Takeaways NEW
- Geopolitische Spannungen könnten die Fed zu früheren Zinssenkungen zwingen.
- Ein anhaltender Ölpreisanstieg könnte die US-Wirtschaft stärker belasten als die Inflation.
Die geopolitischen Spannungen zwischen Israel und Iran könnten weitreichendere Folgen als nur die Beeinflussung der Energiemärkte haben. Einige Stimmen an der Wall Street spekulieren darüber, dass diese Entwicklungen die US-Notenbank Fed zu früheren Zinssenkungen treiben könnten, als momentan erwartet. Der Chefökonom von Oxford Economics, Ryan Sweet, hält einen dovischen Kurs der Fed für denkbar, falls ein anhaltender Anstieg der Ölpreise die wirtschaftliche Nachfrage drückt und den Arbeitsmarkt belastet. Historisch betrachtet führen plötzliche Ölpreissprünge typischerweise zu einem nur vorübergehenden Anstieg der Inflation, der von der Fed oft ignoriert wird. Doch mit einer bereits schwächelnden Wirtschaft könnte ein anhaltender Höhenflug der Ölpreise eine ernstzunehmendere Gefahr für Wachstum und Beschäftigung darstellen als für die Inflation selbst. Sweet prognostiziert in seiner Grundannahme eine Zinssenkung der Fed im Dezember, betont jedoch, dass es noch Wochen dauern könnte, bis die Märkte eine klare Richtung der Ölpreise erkennen. Ein signifikanter und nachhaltiger Anstieg könnte die Fed jedoch dazu zwingen, ihre Zinspolitik eher zu überdenken. Die Stabilisierung der Ölpreise bei etwa 70 US-Dollar pro Barrel, nach einer kürzlichen Preisrallye, verschafft dem Markt eine Atempause, während eine Entspannung der Spannungen zwischen Israel und Iran zum Aufschwung der US-Aktienmärkte beitrug. Doch die positiven Effekte könnten nur von kurzer Dauer sein, warnt die Analystengemeinschaft. Eine mögliche Eskalation könnte die Schließung der strategisch wichtigen Straße von Hormus nach sich ziehen, was die Ölpreise auf bis zu 130 US-Dollar pro Barrel treiben und die US-Inflation wieder in Richtung 6% bringen könnte. Dies könnte wiederum die Fed dazu zwingen, die Zinssenkungen bis Anfang 2026 zu verschieben, da sie zwischen Preisstabilität und maximaler Beschäftigung abwägt. Bank of America-Ökonom Stephen Juneau sieht ein potentiell „stagflationäres Szenario“, sollte der Preisschock anhalten. Die Energiepreise sind derzeit im Vergleich zum Vorjahr noch moderat, aber die Entwicklungen in den nächsten Monaten könnten entscheidend sein.
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