Ofgem beschleunigt Energiewende mit neuem Investitionsfonds

Die britische Energieaufsichtsbehörde Ofgem hat einen neuen Investitionsfonds namens Advanced Procurement Mechanism (APM) vorgeschlagen, um die Energiewende Großbritanniens hin zu Netto-Null-Emissionen zu beschleunigen. Der Fonds soll die frühzeitige Beschaffung von entscheidender Ausrüstung für Energieübertragungsprojekte ermöglichen, um Verzögerungen zu reduzieren und Kosten im Griff zu halten. Mit einem geschätzten Volumen von 5 bis 8 Milliarden Pfund zielt der APM darauf ab, dass Übertragungsnetzbetreiber kritische Komponenten wie Schaltanlagen, Kabel und Stahl lange vor der finalen Projektplanung sichern können. Diese Strategie soll sicherstellen, dass Projekte nach Erhalt der Baugenehmigung sofort startklar sind, wodurch Risiken von Lieferengpässen und Kostensteigerungen, bedingt durch wachsende globale Nachfrage nach Infrastrukturmaterialien, gemindert werden. Durch frühzeitige Materialeinkäufe beabsichtigt Ofgem, die Baukosten zu senken oder zu stabilisieren, da diese aufgrund von Angebot-Nachfrage-Dynamiken im Laufe der Zeit wahrscheinlich steigen werden. Der APM wird als entscheidend betrachtet, um das Ziel der britischen Regierung, bis 2030 saubere Energie zu erreichen, verwirklichen zu können. Ofgem zeigt sich sensitiv bezüglich eventueller Auswirkungen auf die Verbraucherrechnungen und plant, strenge Kontrollmechanismen zu implementieren, damit die Gelder ausschließlich zweckgebunden verwendet werden, wobei nicht verwendete Mittel an die Verbraucher zurückfließen. Die Konsultationsphase zum APM läuft bis zum 18. Dezember 2024, während die Umsetzung ab Anfang 2025 angedacht ist. Als "use-it-or-lose-it allowance" beschrieben, bietet das APM Modell auch Flexibilität für Anpassungen bei sich ändernden Umständen. Um das Risiko von überflüssigen Beschaffungen zu minimieren, wird die Finanzierung auf Equipment fokussiert, das über mehrere Projekte hinweg nutzbar ist. Ein einzigartiger Bedarf wird individuell geprüft, um Vorteile und Risiken abzuwägen. Akshay Kaul, Generaldirektor für Infrastruktur bei Ofgem, betont den weltweiten Trend gestiegener Investitionen in saubere Energie, der den Druck auf Lieferketten erhöht und Bauverzögerungen verursachen könnte, die die Verbraucher Milliarden kosten. Im November 2024 gab Ofgem grünes Licht für zwei Pilotprojekte, die die Übertragungsnetze mit Offshore-Windparks in der Nordsee verbinden sollen.