Politische Risiken bremsen Dax – Entwicklungen in den Niederlanden werfen Schatten
Eulerpool Research Systems •3. Juni 2025
Takeaways NEW
- Politische Unsicherheiten in den Niederlanden belasten den Dax.
- Gesunkene Inflation in der Eurozone könnte zu einer Zinssenkung führen.
Der deutsche Leitindex Dax zeigt sich zu Beginn des Monats Juni gehemmt, beeinträchtigt durch zunehmende politische Unsicherheiten. Ein bedeutsames Ereignis stellt der Zerfall der Regierung in den Niederlanden dar, der Investoren vorsichtig werden lässt und das Durchbrechen der psychologisch bedeutsamen 24.000-Punkte-Marke erschwert. Zwar konnte der Dax am Vormittag kurzzeitig darüber klettern, notierte jedoch am Nachmittag bei 23.961 Punkten, was einem leichten Anstieg von 0,13 Prozent entspricht. Das Rekordhoch von fast 24.326 Punkten aus der Vorwoche bleibt somit außer Reichweite. Ähnlich unentschlossen zeigte sich der MDax, der die Marke von 30.763 Punkten kaum veränderte, während der EuroStoxx 50 um 0,1 Prozent nachgab. Hoffnung weckten jedoch mögliche Gespräche zwischen China und den USA über Handelsvereinbarungen, auch wenn der langwierige Zollstreit dadurch nicht gelöst wurde. Am Dienstag belastete insbesondere die Nachricht vom Rückzug der radikal-rechten Partei von Geert Wilders aus der niederländischen Regierungskoalition. Seine Partei war als stärkste Kraft Teil einer Vier-Parteien-Koalition. Diese politische Instabilität lenkte den Fokus zusätzlich auf die europäischen Märkte. Während sich die Aktien von Rheinmetall leicht erholten, indem sie um 1,2 Prozent anstiegen, verblasste der Rüstungssektor nicht. Rheinmetall ist weiterhin auf Erfolgskurs, nachdem ein beachtliches Jahresplus bestanden und der bevorstehende Aufstieg in den EuroStoxx 50 beschlossen wurde, welcher am 20. Juni nach Börsenschluss in Kraft tritt. Messbare Rückschritte musste Gerresheimer verkraften. Nach einem drastischen Kurssturz von knapp 23 Prozent aufgrund einer Prognoserevision zeigten die Aktien kaum Anzeichen von Stabilisierung und rutschten erneut um 0,7 Prozent ab, was zu Abwertungen seitens mehrerer Analysten führte. Im E-Commerce-Segment fiel Delivery Hero um mehr als 6 Prozent, belastet durch den Abschied des Investmentchefs des Großaktionärs Prosus. Prosus besitzt laut Bloomberg einen Anteil von etwa 27 Prozent an Delivery Hero. Im Dax sanken die Aktien von Zalando um 2,4 Prozent, während im MDax Hellofresh deutlich um 6,6 Prozent nachgab. Letzterer muss sich zukünftig auf die Suche nach einem neuen Finanzvorstand machen, da Christian Gärtner das Unternehmen bis spätestens Jahresende verlässt. Indes profitieren Immobilienwerte von fallenden Anleiherenditen, was den Aktien von zinssensiblen Unternehmen wie Vonovia mit einem Plus von 2,1 Prozent zugutekommt. Schließlich ließ auch die gesunkene Inflation in der Eurozone die Marktteilnehmer aufhorchen. Die Rate sank im Mai auf 1,9 Prozent, nachdem sie im April noch bei 2,2 Prozent lag. Die nun unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank liegende Rate ebnet möglicherweise den Weg für eine Zinssenkung durch die EZB am bevorstehenden Donnerstag.
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