Rakuten setzt auf Mobilfunk und KI als Wachstumstreiber

Rakuten Group, der japanische E-Commerce-Pionier, sieht in seinem Mobilfunkgeschäft trotz anfänglicher Verluste eine Schlüsselrolle für zukünftiges Wachstum durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Firmengründer Hiroshi Mikitani verteidigt die Entscheidung, in den intensiven japanischen Mobilfunkmarkt einzutreten, und hebt die Bedeutung der gewonnenen Nutzerdaten hervor, die zur Schulung einer spezialisierten KI genutzt werden sollen. Obwohl Rakuten durch den Schritt in den Mobilfunkmarkt in den letzten vier Jahren Verluste hinnehmen musste, sieht Mikitani das Potenzial zu einer erheblichen Geschäftsausweitung. Gerade in Japan, das in der Anwendung digitaler und KI-gestützter Technologien hinterherhinkt, bietet sich laut Mikitani eine unternehmerische Chance, zumal keine klaren Marktführer unter den heimischen KI-Anbietern existieren. Rakuten positioniert sich als ernstzunehmender Akteur im Wettkampf um das führende japanische Sprachmodell, gegen Unternehmen wie SoftBank, Nippon Telegraph & Telephone und NEC. Die bevorstehende Einführung eines KI-Assistenten als Shopping- und Reiseagenten soll das Online-Geschäft von Rakuten weiter ankurbeln. Hierbei setzt das Unternehmen auch auf die Expertise des ehemaligen Google-Spezialisten für Karten und Suche, Ting Cai, um die Weiterentwicklung der KI voranzutreiben. Trotz der finanziellen Herausforderungen durch das Mobilfunkabenteuer sieht Mikitani erhebliche Vorteile für das gesamte Rakuten-Ökosystem: Nutzer des Mobilfunknetzes geben nahezu 50% mehr in Rakutens Online-Shopping-Plattform aus, was sich positiv auf Kreditkarten-, Reise-, Bank- und Brokerage-Geschäfte auswirkt. Rakutens Plan, die Netzabdeckung in Japan mit satellitengestützten Diensten durch eine Kooperation mit dem US-Anbieter AST SpaceMobile zu vollenden, zeigt die langfristige Vision des Unternehmens. Das Ziel ist klar formuliert: Rakuten will nicht nur ein Spitzenunternehmen in Japan, sondern auch weltweit werden. "Unser Ehrgeiz ist groß, aber wir gehen diesen Weg Schritt für Schritt," erklärt Mikitani.