Reformdruck auf die US-Aufsichtsbehörde: Strengere Maßnahmen gegen Wirtschaftsprüfungsmängel gefordert

Die US-amerikanischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sehen sich erneut im Zentrum regulatorischer Debatten. Diesmal fordern einflussreiche Mitglieder des US-Senatsausschusses für Finanzen härtere Maßnahmen zur Durchsetzung gegen Wirtschaftsprüfungsfirmen, nachdem eine kontinuierliche Zunahme von Mängeln in deren Prüfungsarbeit festgestellt wurde. Allen voran pochen die demokratischen Senatoren Elizabeth Warren und Sheldon Whitehouse auf strengere Kontrolle durch das Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB), nachdem die Mängelquote über zwei Jahre hinweg bei mehr als 40 Prozent lag. Sie äußerten ihre Besorgnis über die Effektivität der Behörde, die ihrer Meinung nach entweder unzureichende Prüfungsstandards verfolge oder es versäume, Rechenschaft für Regelverstöße sicherzustellen. Besonders ins Visier geriet BDO, die sechstgrößte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der USA. Hierbei wurden bei nahezu allen geprüften Audits im letzten Jahr Mängel aufgezeigt. Die Senatoren kritisieren, dass potentielle Geldstrafen für wiederholte Verstöße oft lediglich "ein Tropfen auf den heißen Stein" im Vergleich zu den Einnahmen der Firmen seien. Die Forderungen der Senatoren setzen das PCAOB unter zunehmenden Druck. Zu diesem Zeitpunkt konfrontiert die Behörde nicht nur eine parteiübergreifende Kritik, sondern auch rechtliche Herausforderungen von konservativen Gruppierungen, die ihre regulatorische Befugnis in Frage stellen. Diese Dynamik wird ergänzt durch interne Spannungen innerhalb der Behörde selbst, die durch divergierende Ansichten über die Durchsetzungspraxis und die Messung der Prüfungsqualität geprägt sind. Angesichts dieser Herausforderungen bleibt es für das PCAOB entscheidend, seine Rolle als Regulierungsinstanz zu stärken und das Vertrauen der Investoren zu gewährleisten. Allein im vergangenen Jahr stellte die Behörde Mängel in 46 Prozent der geprüften Audits fest, ein Anstieg gegenüber 40 Prozent im Jahr 2022. Trotz erster Anzeichen von Verbesserungen, bleibt die Kritik ungemindert bestehen. Die Zukunft wird zeigen, inwieweit das PCAOB seinen Worten Taten folgen lassen und die Wirtschaftsprünfungsgesellschaften zur Verantwortung ziehen kann.