Rüstungsgüter im Eiltempo: Deutschlands Neuer Kurs zur Verteidigungsstärkung
Eulerpool Research Systems •23. Juli 2025
Takeaways NEW
- Deutschland beschleunigt die Beschaffung von Rüstungsgütern.
- Kritik an potenziellem Missbrauch von Steuergeldern.
Deutschlands Verteidigungsstrategie steht vor einem bedeutenden Wandel: Der Erwerb von Rüstungsgütern durch die Bundeswehr soll rascher und unbürokratischer vonstattengehen. Diese Neuerung steht im Zentrum eines Gesetzentwurfs, den das Bundeskabinett kürzlich verabschiedet hat. Laut Verteidigungsminister Boris Pistorius handelt es sich um einen richtungsweisenden Schritt, der die Beschaffung beschleunigen und die Sicherheit stärken soll. Bei der Vorstellung des Entwurfs sprach Pistorius metaphorisch von einem vollen Tank, dessen Potenzial mangels freier Leitung ausgebremst wird.
Ziel des Entwurfs ist es, die Bundeswehr durch vereinfachte Beschaffungsverfahren rasch mit den notwendigen Fähigkeiten auszustatten. Auch die Rüstungsindustrie soll von diesen Neuerungen profitieren: Mit mehr Planungssicherheit sollen Kapazitäten flexibel ausgebaut werden können. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche betonte die Dringlichkeit der Maßnahme und erläuterte, dass die Vergabe öffentlicher Aufträge künftig durch Ausnahmeregelungen beschleunigt werde. Dabei gehe es auch um Neubauten und die Instandsetzung von Kasernen.
Die Entwicklungen finden vor dem Hintergrund einer ernstzunehmenden Bedrohung aus Russland statt, wie es im Gesetzentwurf heißt. Die Sicherheitslage erfordere eine Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und seiner NATO-Partner. Im Zuge dessen wurde die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben in Deutschland gelockert. Ein Nato-Gipfel hatte bereits eine Investition von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit bis 2035 beschlossen.
Für die Bundeswehr sollen höhere Wertgrenzen bei der direkten Vergabe von Aufträgen gelten. Diese Änderungen könnten die Bearbeitungszeit für zahlreiche Projekte deutlich reduzieren. Doch nicht alle stimmen den Plänen uneingeschränkt zu: Kritiker warnen vor möglichem Missbrauch von Steuergeldern und möglicher Vetternwirtschaft. Auch das Handwerk thematisierte potenzielle Nachteile für Mittelstand und regionale Betriebe.
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