Ruhigere Gewässer an der Wall Street: Märkte gießen kühles Nass auf Zinssenkungshoffnungen

Eulerpool Research Systems 17. Mai 2024
Nachdem sich die US-Aktienmärkte auf eine rekordverdächtige Rally eingelassen hatten, scheint am Freitag die Zeit für eine Verschnaufpause gekommen zu sein. Anleger hatten zunächst auf baldigere Zinssenkungen spekuliert, angetrieben durch die Signalwirkung einer sich abschwächenden Inflation. Doch diese Hoffnung hat sich als kurzlebig erwiesen. Mittlerweile gehen viele Marktbeobachter von nur einer Leitzinssenkung in diesem Jahr aus. Mitglieder der US-Notenbank Federal Reserve deuteten kürzlich an, dass der Kampf gegen die Inflation und das Erreichen des angestrebten Zwei-Prozent-Zieles eine längere Hängepartie werden könnte. Zeitweise streifte der Dow Jones Industrial das historische Hoch von 40.000 Punkten, bevor er sich mit einem leicht positiven Trend bei 39.908,59 Punkten niederließ, was auf einen möglichen Wochengewinn von rund einem Prozent hindeutet. Der breit gefasste S&P 500 bewegte sich ebenfalls nach oben, um 0,10 Prozent auf 5.302,35 Punkte, während der technologiebasierte Nasdaq 100 einen Zuwachs von 0,14 Prozent auf 18.584,56 Punkte verbuchte. Die Wendepunkt-These untermauert auch Stuart Cole, seines Zeichens leitender Makroökonom bei Equiti Capital: 'Die Märkte stehen nun an einem Scheideweg, da die Zentralbanken ihre Politik stark datenorientiert gestalten. Die Zukunft der Märkte wird entscheidend davon abhängen, welche Daten als nächstes publiziert werden.' Im Einzelwerteschaufenster gab es unterschiedliche Entwicklungen. Applied Materials, ein Big Player in der Fertigungsausrüstung für Halbleiter, verzeichnete einen marginalen Kursanstieg von 0,1 Prozent trotz beachtlicher Quartalszahlen und wurde von JPMorgan-Analyst Harlan Sur für ermutigende Geschäftszahlen und robuste Unternehmensziele gelobt. Für Erschütterung sorgte hingegen DXC Technology nach Bekanntgabe enttäuschender Jahresziele für Umsatz und bereinigten Gewinn – die Aktien fielen prompt um 19 Prozent. Reddit ist indes im Aufwind, hier kletterten die Anteilsscheine um 17 Prozent nach oben, beflügelt durch eine neu geknüpfte Partnerschaft mit OpenAI, die es Inhalte der Plattform in den populären Chatbot ChatGPT einbetten lässt – ein potenzieller Wachstumsmotor für das Lizenzgeschäft des Unternehmens. Einen Dämpfer erlitt die Restaurantkette Cracker Barrel, die ihre Quartalsdividende drastisch um 80 Prozent stutzte, um in die Erneuerung der Marke und ihrer Filialen zu investieren. Die Anteile verloren infolgedessen 15 Prozent. Bei Gamestop hingegen hält die Achterbahnfahrt weiter an: Der Aktienkurs sank um 25 Prozent, nachdem niedrigere Nettoumsätze vermeldet wurden und eine mögliche Ausgabe von bis zu 45 Millionen neuen Anteilsscheinen zur Finanzierung von Akquisitionen oder Investitionen angekündigt wurde.

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