Russland überholt Deutschland: Neue Spitzenreiter in der Bierproduktion

Eulerpool Research Systems 22. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Russland hat Deutschland als führender Bierproduzent Europas überholt.
  • Die deutsche Hopfenproduktion bleibt trotz sinkender Anbauflächen weltweit führend.
Russland hat Deutschland in der Rangliste der weltweit größten Bierproduzenten überholt und sich damit einen Platz unter den Top-5 gesichert. Der jüngste Bericht des weltgrößten Hopfenhändlers BarthHaas aus Nürnberg zeigt, dass Russland seine Bierproduktion deutlich gesteigert hat, während in Deutschland ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. Somit hat Deutschland seinen seit 2013 gehaltenen Titel als führender Bierproduzent Europas verloren. China bleibt weiterhin führend unter den Bier produzierenden Nationen, gefolgt von den USA. Experten zufolge liegt der Umschwung vor allem an Russlands Bierproduktion, die um etwa 9 Prozent auf 9,1 Milliarden Liter gesteigert wurde. Im Vergleich dazu verzeichnete Deutschland einen Rückgang von 1 Prozent mit einem Gesamtvolumen von 8,4 Milliarden Litern. Vor fünf Jahren hatte Deutschland einen Vorsprung von 1,4 Milliarden Litern – ein Vorsprung, der kontinuierlich geschrumpft ist. BarthHaas-Geschäftsführer Thomas Raiser erklärt den Anstieg in Russland mit einer gesteigerten heimischen Produktion und sinkenden Bierimporten. Im globalen Vergleich spielen diese Zahlen jedoch eine eher marginale Rolle: China produzierte beeindruckende 34 Milliarden Liter, die USA kamen auf 18 Milliarden Liter, trotz eines Rückgangs von rund fünf Prozent. Auch Brasilien und Mexiko schrieben mit 14,7 und 14,5 Milliarden Litern größere Produktionszahlen als Russland und Deutschland. In Deutschland ist die Brauereiszene stark fragmentiert, was auf viele kleine Betriebe zurückzuführen ist. Das größte deutsche Unternehmen, die Radeberger Gruppe, belegt im weltweiten Vergleich lediglich Platz 23. Der Bierkonsum zeigt zudem seit Jahren einen rückläufigen Trend. Trotz dieser Entwicklungen scheint ein weiterer Abwärtstrend in der Weltrangliste vorerst ausgeschlossen: Deutschland liegt weiterhin rund vier Milliarden Liter vor Japan, dem derzeitigen siebten Platz. Im traditionellen Biermarkt der westlichen Industrienationen beobachtet BarthHaas eine rückläufige Nachfrage, bedingt durch Faktoren wie das Altern der Bevölkerung und den stärker werdenden Wettbewerb durch alternative Getränke. Deutschland bleibt jedoch Weltmeister in der Hopfenproduktion. 2024 wurden hier 46.536 Tonnen geerntet, gefolgt von den USA mit 39.995 Tonnen. Diese beiden Nationen stellen etwa zwei Drittel der weltweiten Hopfenproduktion. Trotz sinkender Anbauflächen bleibt Deutschland auch in diesem Jahr an der Spitze, was die produzierte Menge angeht. Die Hopfenanbauflächen schrumpfen weltweit weiter, da eine Überversorgung trotz zum Teil sinkender Ernten besteht. Dies ist auf ertragreiche Sorten und eine steigende Nachfrage nach Bieren mit weniger Hopfen zurückzuführen. In Deutschland hat dieser Wandel ebenfalls sichtbare Auswirkungen: Die Zahl der Hopfenbauern ist auf ein historisches Tief von unter 1.000 gesunken. Noch 2010 gab es laut BarthHaas 1.435 Betriebe. Angesichts der auslaufenden Abnahmeverträge und unter Druck stehenden Preise könnte sich dieser Trend noch weiter beschleunigen.

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