Russlands harte Hand: British Council zur unerwünschten Organisation erklärt

Russland hat jüngst den British Council als unerwünschte Organisation eingestuft und wirft ihm vor, Spionage im Namen britischer Geheimdienste zu betreiben. Diese Entscheidung, die de facto einem Verbot gleichkommt, betrifft ein Institut, das vor allem durch seinen IELTS-Sprachtest internationale Bekanntheit erlangte. Die russische Generalstaatsanwaltschaft rechtfertigt diese drastische Maßnahme mit dem Argument, dass der British Council angeblich britische Interessen unter dem Deckmantel von Bildungs- und Kulturarbeit fördere und Russland diskreditiere. Weiterhin sollen durch das Institut auch Projekte unterstützt werden, die von Russland als extremistisch eingestufte Bewegungen, wie die LGBTQ-Bewegung, voranbringen. Für den British Council fällt diese Entscheidung vor Ort kaum ins Gewicht, da das Institut bereits seit 2018 auf Anweisung des russischen Außenministeriums inaktiv ist. Die damaligen Spannungen zwischen Russland und Großbritannien hatten sich aufgrund der Vergiftung des ehemaligen KGB-Agenten Sergej Skripal verschärft, wofür Großbritannien den russischen Geheimdienst verantwortlich macht – ein Vorwurf, den Moskau jedoch vehement bestreitet. Der russische Geheimdienst FSB fordert mittlerweile auch andere Länder dazu auf, gegen den British Council vorzugehen. Er argumentiert, das Institut sei Teil geheimer britischer Projekte, die die Souveränität unabhängiger Länder unterminieren sollen. Seit dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland zahlreiche Organisationen zu unerwünschten Institutionen erklärt, darunter renommierte Einrichtungen wie das Deutsche Historische Institut und die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde.