Schienenverkehr unter Druck: Deutsche Bahn kämpft mit Pünktlichkeitsproblemen

Die Pünktlichkeitswerte der Deutschen Bahn im Fernverkehr sind im Mai im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Nur 62 Prozent der ICE- und IC-Züge erreichten ihr Ziel ohne größere Verzögerungen, was auf strukturelle Herausforderungen hinweist. Konzern-Digitalvorständin Daniela Gerd tom Markotten äußerte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ihre Unzufriedenheit: „Damit sind wir absolut nicht zufrieden.“ Im gleichen Monat des Vorjahres lag der Wert bei 63,1 Prozent. Das ambitionierte Ziel für 2025 liegt bei einem Pünktlichkeitskorridor von 65 bis 70 Prozent. Die Ursache der sinkenden Pünktlichkeit sieht Gerd tom Markotten hauptsächlich in der überalterten und überlasteten Infrastruktur. Zahlreiche Baustellen zur Sanierung des Netzes belasten derzeit den Betriebsablauf und führen zu Verzögerungen. In die Statistik fließen Verspätungen ab sechs Minuten ein, während Zugausfälle in der sogenannten Reisendenpünktlichkeit berücksichtigt werden. Dieser Wert lag im April bei 67 Prozent, für Mai gibt es noch keine Angaben. Die Bahn steht vor einem langwierigen Sanierungsprozess, sowohl strukturell als auch finanziell. Ein zentrales Element dieses Prozesses sind umfassende Modernisierungen stark frequentierter Korridore. Diese sollen die Störanfälligkeit reduzieren und die Zuverlässigkeit langfristig erhöhen. Bis diese Maßnahmen ihre angestrebten Effekte zeigen, müssen sich die Fahrgäste jedoch noch eine Weile gedulden.