WhatsApp setzt auf Werbeanzeigen-Offensive: Ausweitung des Geschäftsmodells

Eulerpool Research Systems 16. Juni 2025

Takeaways NEW

  • WhatsApp führt Werbeanzeigen im Bereich «Aktuelles» ein und setzt auf personalisierte Werbung.
  • Die Integration mit Facebook und Instagram ermöglicht umfassendere Nutzung von Werbepräferenzen.
Der Kommunikationsriese WhatsApp nimmt mit der Einführung von Werbeanzeigen im Bereich «Aktuelles» eine bedeutende Änderung seines Geschäftsmodells in Angriff. Nutzer der Plattform können dort ihre Statusmeldungen, bestehend aus Bildern und Videos, für 24 Stunden mit ihren Kontakten teilen. Bemerkenswert ist dabei, dass WhatsApp trotz dieser Neuerung weiterhin auf den Schutz der Privatsphäre pocht. Persönliche Kommunikation, Anrufe und Statusmeldungen bleiben mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen und sind ausschließlich den Nutzern zugänglich. Für die Personalisierung der neuen Werbeanzeigen setzt WhatsApp auf Geolokalisierungsdaten und spezifische Geräteeinstellungen wie etwa die Sprache. Besonders interessant: Künftig sollen auch Interaktionen mit bisher gesehenen Anzeigen in die Personalisierung einfließen. WhatsApp, seit mehr als zehn Jahren im Besitz des Facebook-Mutterkonzerns Meta, bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, ihre Accounts auf Diensten wie Facebook und Instagram in einer «Kontenübersicht» zu verknüpfen. Dies erlaubt Meta, Werbepräferenzen über die Plattformen hinweg zu nutzen und damit die Werbung noch gezielter zu steuern. Die Werbeeinführung soll zunächst beschränkt mit ausgewählten Partnern starten, jedoch ist der Zeitrahmen für die Einführung in Deutschland noch nicht konkretisiert. Zusätzlich zu den Statusmeldungen gibt es den Bereich «Aktuelles», in dem Nutzer Kanälen folgen können. Neu ist, dass diese Kanäle Bezahl-Abonnements anbieten dürfen und durch Werbeschaltungen prominenter hervorgehoben werden können. WhatsApp zählt laut Meta beeindruckende drei Milliarden monatlich aktive Nutzer, wobei der «Aktuelles»-Bereich täglich von 1,5 Milliarden Nutzern frequentiert wird. Ursprünglich versprachen die Gründer Jan Koum und Brian Acton, WhatsApp gegen eine kleine Gebühr werbefrei zu halten. Nach der Übernahme durch Facebook, für die beeindruckende Summe von rund 22 Milliarden Dollar im Jahr 2014, blieb die Monetarisierung der App lange Zeit aus. Nun sehen sich Meta und WhatsApp mit der Herausforderung konfrontiert, wettbewerbsrechtliche Hürden zu überwinden, während Acton mittlerweile den rivalisierenden Dienst Signal unterstützt.

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