Schwache Spritzenverkäufe setzen Schott Pharma unter Druck

Ein signifikanter Kursrückgang kennzeichnete die Börsenperformance von Schott Pharma an diesem Mittwoch, nachdem das Unternehmen einen gedrosselten Geschäftsausblick publizierte. Die Aktien des Pharmazulieferers taumelten auf das Tagesende zu dramatisch ab und verzeichneten einen Einbruch von 14,6 Prozent auf 31,86 Euro. Damit erreichten sie ihren tiefsten Stand seit Mitte Januar, nachdem sie sogar kurzfristig auf 31,50 Euro gefallen waren. Die verhaltenen Prognosen für das kommende Jahr, die insbesondere die Umsatzerwartungen für Spritzenlieferungen an einen Hauptkunden betreffen, belasten das Unternehmen stark. Marktteilnehmer zeigen sich angesichts der unsicheren Zukunftsaussichten besorgt. Die Kürzung der Wachstumsprognosen durch Gaurav Jain, Analyst bei Barclays, von ursprünglich 18 auf nunmehr 10 Prozent Organisches Wachstum für das Jahr 2025, verstärkt diesen Eindruck. Der Börsenstart der Aktien Ende September des Vorjahres mit einem Ausgabepreis von 27 Euro war vielversprechend gewesen, und bis Ende Februar zeigten sie eine solide Performance. Nun kehrt sich das Blatt, und der Wert der Papiere rutscht zurück auf das Niveau zum Jahresanfang. Innerhalb der Branche zieht Ed Hall, Analyst beim Investmenthaus Stifel, Vergleiche mit dem italienischen Unternehmen Stevanato und dessen ebenfalls nach unten korrigierter Geschäftserwartung aufgrund von Abhängigkeiten von einzelnen Kunden. Der Spezialverpackungssektor ist demnach stark beeinflusst von den Nachfragezyklen im Pharmasektor. In diesem Zusammenhang hebt Hall Gerresheimer als besonders attraktiv hervor, aufgrund der vergleichsweise günstigen Bewertung und einem breit gefächerten Produktportfolio. UBS-Spezialist Olivier Calvet dämpfte zuvor die Erwartungen an Schott Pharma, insbesondere hinsichtlich des Trends um Abnehmpillen aus der Wirkstoffklasse GLP-1. Wettbewerbern wird hier ein höheres Potenzial eingeräumt.