Schweizer Börse SIX sieht keinen Bedarf für Börsengang und setzt auf Stabilität

Die Schweizer Börse SIX bleibt ihrem pragmatischen Ansatz treu und plant keinen Börsengang. Verwaltungsratspräsident Thomas Wellauer bestätigte gegenüber der "Neuen Zürcher Zeitung", dass ein Börsengang momentan nicht in Betracht gezogen wird. Das bestehende Geschäftsmodell der SIX erlaube es, ihre Aufgaben effizient zu erfüllen. Laut Wellauer sei eine unabhängige Börse für die Schweiz zeitgemäß und von strategischer Relevanz. Kleine Länder mit starken Finanzmärkten, wie Luxemburg, Singapur und Kanada, hätten ebenfalls Mechanismen zum Schutz ihrer Börsen etabliert. Die Integration der SIX mit der spanischen Börse BME schreitet voran, jedoch seien die Handelsplattformen noch nicht vereinheitlicht. Ein früherer Versuch zur Konsolidierung bestehender Systeme hätte hohe Kosten verursacht und die Entwicklung gehemmt. Eine Zusammenführung wird nun bei der anstehenden technologischen Erneuerung in Betracht gezogen. So sollen Kunden künftig in der Schweiz, Spanien und Großbritannien auf einer gemeinsamen Plattform handeln können. Worldline steht derzeit unter Druck: Der Verkauf des Schweizer Kartengeschäfts an Worldline 2018 sei richtig gewesen, jedoch enttäuschte die Kursentwicklung des Unternehmens seitdem. Wellauer betont die strategische Partnerschaft und das Potenzial von Worldline jenseits des aktuellen Marktwertes. Im Verwaltungsrat von Worldline haben sich Änderungen ergeben, bei denen SIX als Großaktionär maßgeblich beteiligt gewesen sei. Die neue Führung steht nun in der Verantwortung, das Vertrauen des Markts zurückzugewinnen. Die Schweizer Finanzwelt erholt sich vom Fall der Credit Suisse, wobei die Rettungsaktion im Ausland als entschlossen wahrgenommen wird, so Wellauer. Er betont die Notwendigkeit für eine starke internationale Präsenz der UBS, die durch höhere Eigenkapitalanforderungen nicht behindert werden dürfe. Trotz der finanziellen Herausforderungen sei der Schweizer Finanzplatz insgesamt robust.