SGL Carbon korrigiert Umsatzprognosen: Herausforderungen im Halbleitergeschäft und Umstrukturierung in der Sparte Carbon Fibers

Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon sieht sich gezwungen, seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten zu korrigieren. Ausschlaggebend hierfür ist die nachhaltige Nachfrageschwäche bei Spezialgraphitkomponenten durch Halbleiterkunden im ersten Halbjahr. Zudem belastet das Unternehmen der zusätzliche Rückgang der Erlöse durch das Einstellen verlustreicher Geschäftsbereiche in der Sparte Carbon Fibers. Im kommenden Jahr rechnet SGL Carbon nun mit einem Umsatzrückgang von 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, dessen Erlös rund 1 Milliarde Euro betrug. Ursprünglich hatte sich das Unternehmen einen maximalen Rückgang von 10 Prozent vorgestellt. Diese Anpassungen führten am Aktienmarkt zu einem vorübergehenden Kursverlust der im SDax notierten Aktie um bis zu 3,6 Prozent, bevor die Verluste sich wieder etwas verringerten. Positiv bleibt hingegen die unverwässerte Ergebnisprognose, die einen bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 130 und 150 Millionen Euro vorsieht. Die fortgesetzte Umstrukturierung und die Einsparungen in der Sparte Carbon Fibers bieten hier Unterstützung. Laut vorläufigen Zahlen sank der Umsatz im ersten Halbjahr um 15,8 Prozent auf 453,2 Millionen Euro, während das bereinigte Ebitda um 16,2 Prozent auf 72,5 Millionen Euro fiel. Diese Zahlen spiegeln wider, dass Kosteneinsparungen die rückläufigen Beiträge aus dem margenstarken Halbleitergeschäft nicht vollständig kompensieren konnten. Interessierte Anleger und Marktbeobachter warten mit Spannung auf die detaillierten Zahlen, die SGL Carbon am 7. August präsentieren wird.