SGL Carbon: Zwischen Herausforderung und Schließungsplänen

Eulerpool Research Systems 8. Mai 2025

Takeaways NEW

  • SGL Carbon verzeichnet schwache Nachfrage und plant Schließung des defizitären portugiesischen Standorts.
  • Das Unternehmen bleibt optimistisch für das Gesamtjahr 2025 trotz Herausforderungen im ersten Quartal.
Der Kohlefaserexperte SGL Carbon kämpft im ersten Quartal 2025 mit einer schwachen Nachfrage, die deutliche Spuren in den Geschäftszahlen hinterlassen hat. Während der Umsatz und das operative Ergebnis einen Rückgang verzeichneten, endete das Quartal mit einem Verlust. Dennoch hält das Management an den Zielen für das Gesamtjahr fest und sieht erste positive Signale. Trotz der Herausforderungen zeigte sich die Aktie des Unternehmens im SDax robust und legte um 3,7 Prozent zu. Andreas Klein, der Unternehmenschef, äußerte sich optimistisch hinsichtlich der steigenden Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen, was dem Graphitgeschäft zugutekommen könnte. Gleichzeitig bestätigte er jedoch die zurückhaltende Nachfrage aus der Halbleiterbranche, die aufgrund hoher Lagerbestände noch etwas auf sich warten lassen könnte. Im Dreimonatszeitraum bis Ende März ging der Umsatz um 14 Prozent auf 234,3 Millionen Euro zurück. Besonders auffällig war der Rückgang im Segment 'Halbleiter & LED', das 30 Millionen Euro weniger Umsatz verzeichnete. Konzernweit fiel das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um über 20 Prozent auf 33,5 Millionen Euro, während der Konzernumbau zu einem Verlust von 6,1 Millionen Euro führte. Um die Profitabilität zu steigern, plant SGL Carbon eine Reduzierung des Geschäfts mit Carbon Fibers. Der portugiesische Standort in Lavradio, der seit Jahren Verluste einfährt, soll geschlossen werden. Thomas Dippold, der Finanzchef, führt die hohen Herstellungskosten in Europa als weiteres Problem an, das die globale Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Die Anpassungen an Kapazitäten und Kostensenkungen beginnen bereits, positive Auswirkungen zu zeigen. Der operative Verlust im Bereich Carbon Fibers hat sich um vier Millionen Euro reduziert. Der zuvor erwogene Verkauf der Sparte wurde im Februar aufgrund fehlender Optionen verworfen, da der Markt unter Überkapazitäten und niedrigem Bedarf leidet. Für das Gesamtjahr 2025 bleibt das Ziel unverändert bei einem Umsatz knapp unter dem Vorjahreswert von 1,03 Milliarden Euro und einem bereinigten Ergebnis von 130 bis 150 Millionen Euro. Ohne das defizitäre Carbon Fibers-Geschäft läge der prognostizierte Umsatz um 200 Millionen Euro niedriger, während der operative Gewinn zwischen 155 und 175 Millionen Euro angestrebt wird.

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