Siemens übertrifft Erwartungen trotz Herausforderungen in der Digitalisierung

Eulerpool Research Systems 15. Mai 2025

Takeaways NEW

  • Siemens übertrifft die Gewinnprognosen dank starker Leistung in Infrastruktur- und Mobility-Sparten.
  • Herausforderungen in der Digitalisierung und unvorhersehbare US-Zölle sind weiterhin Risikofaktoren.
Siemens hat im zweiten Geschäftsquartal beeindruckende Ergebnisse erzielt, die die Erwartungen der Experten deutlich übertrafen. Wesentliche Wachstumstreiber waren die Sparten der intelligenten Infrastruktur, Mobility sowie die Medizintechniktochter Healthineers. Allerdings kämpft der Technologiekonzern weiterhin mit Rückgängen in der Digitalisierungssparte, wenngleich das Minus im schwächelnden Automatisierungsgeschäft niedriger ausfiel als in den vorherigen Quartalen. Die Unternehmensprognosen wurden bekräftigt. Der Umsatz von Siemens kletterte bis Ende März um beachtliche sieben Prozent auf fast 19,8 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte lag das Wachstum bei sechs Prozent. Das industrielle Geschäftsergebnis stieg um nahezu 30 Prozent und erreichte 3,24 Milliarden Euro, auch dank des Verkaufs von Nebengeschäften in der Sparte Smart Infrastructure. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete der Auftragseingang mit zehn Prozent auf 21,6 Milliarden Euro. Vor allem die Mobility-Sparte und Siemens Healthineers verbuchten signifikante Neugeschäfte. Während die Auftragseingänge in der Digitalisierung stabil blieben, konnte das Automatisierungsgeschäft in China deutlich zulegen. In Deutschland hingegen zeigen sich rückläufige Bestellungen. Obschon Siemens am Stellenabbau in der Digitalisierungssparte festhält, wurden für das Geschäftsjahr Restrukturierungskosten von 500 bis 600 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Finanzvorstand Ralf Thomas erklärte, dass diese vorwiegend Digital Industries betreffen werden. Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr, wobei weiterhin keine Effekte durch die Altair-Übernahme berücksichtigt sind. Auf lange Sicht erwartet Siemens, dass Altair das Ergebnis je Aktie in den Jahren 2024/25 um 30 bis 40 Cent reduzieren könnte. Die unvorhersehbare US-Zollpolitik bleibt ein limitierter Faktor, während die Bereiche Digital Industries, Smart Infrastructure und Mobility stark auf Nordamerika ausgerichtet sind. CEO Roland Busch betonte die Notwendigkeit zur Anpassung der Produktionskapazitäten und Preissetzung. Erheblichere Risiken durch steigende Zölle oder handelspolitische Spannungen könnten jedoch das Investitionsklima in der Automobil- und Maschinenbauindustrie belasten. Finanzvorstand Thomas berichtet von einer gesteigerten Vorsicht bei Bestellentscheidungen der Kunden. Die Aktienkurse von Siemens gerieten unter Druck, konnten aber bis zum Handelsschluss Verluste auf 2,2 Prozent reduzieren. Beobachter wie Gael de-Bray von der Deutschen Bank loben zwar die starken Auftragseingänge, zeigen sich jedoch kritisch bezüglich des Wachstums, das hauptsächlich aus dem Neugeschäft der Zugsparte resultiert. Der Rückgang der Mittelzuflüsse wurde ebenfalls als enttäuschend bezeichnet.

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