Spannungen bei der US-Notenbank: Uneinigkeit über Zinssenkungen und wirtschaftliche Aussichten

Die Mitglieder der US-Notenbank Fed stehen vor einer zunehmend gespaltenen Meinung hinsichtlich der zukünftigen Zinspolitik. Während die Mehrheit der aktuellen Prognosen nach wie vor auf eine Zinssenkung von einem halben Prozentpunkt bis Ende des Jahres hindeutet, wächst die Zahl derer, die überhaupt keine Zinssenkungen erwarten. Nach den aktuellen Projektionen rechnen acht der 19 Fed-Vertreter damit, den Zinssatz in den Bereich von 3,75% bis 4,00% zu senken. Zwei unter ihnen halten sogar eine weitere Senkung um einen Viertelprozentpunkt für angemessen. Jedoch vertreten sieben Mitglieder die Auffassung, dass keine Zinssenkung erforderlich sei – eine Steigerung im Vergleich zu den vier Stimmen vom März. Im Hinblick auf das nächste Jahr zeigt sich eine allgemein straffere Haltung, mit einer Prognose eines Leitzinssatzes von 3,6% bis Ende 2024, was höher ist als die ursprünglich erwarteten 3,4% im März. Die jüngste Entscheidung der Fed, den Zinssatz im aktuellen Korridor von 4,25% bis 4,50% zu belassen, wurde einstimmig getroffen. Laut den Wirtschaftsprognosen der Fed könnte die Inflation jedoch bis zum Jahresende 3,0% erreichen, bedingt durch die aktuellen politischen Maßnahmen der Trump-Administration und deren wirtschaftlichen Folgen. Parallel dazu wird eine Zunahme der Arbeitslosigkeit auf 4,5% erwartet – ein Anstieg gegenüber der vorherigen Prognose von 4,4%.