Streikwelle im Rückblick: Bahnmitarbeiter votieren für mehr Arbeit statt kürzerer Woche
Eulerpool Research Systems •25. Juli 2025
Takeaways NEW
- Meiste Bahnmitarbeiter wählen höheren Lohn statt kürzerer Arbeitswoche.
- Keine kurzfristigen Personalengpässe bei der Deutschen Bahn erwartet.
Die Auseinandersetzung um die Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Bahn erlebt eine unerwartete Wendung. Eine aktuelle Auswertung des Konzerns zeigt, dass die Mehrheit der Beschäftigten trotz der Möglichkeit zur Reduzierung ihrer Arbeitszeit auf eine 37-Stunden-Woche im kommenden Jahr bei der bisherigen Wochenarbeitszeit von 38 Stunden bleiben möchte. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Daten der Deutschen Bahn. Als Anreiz erhalten die Arbeitnehmer ab Januar eine Gehaltserhöhung von 2,7 Prozent, sollte ihre Arbeitszeit unverändert bleiben. Der Entscheid fiel klar aus: 66 Prozent der in Schichtarbeit tätigen Mitarbeiter nahmen an der Abstimmung teil, und die übergroße Mehrheit von ihnen entschied sich für den höheren Lohn über die verringerte Arbeitsbelastung. Ohne Rückmeldung wäre automatisch die Arbeitszeit reduziert worden. Doch die Wahl fiel zugunsten eines pralleren Lohnzettels aus, was zeigt, dass finanzielle Anreize in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten vermehrt Gehör finden. Für die Deutsche Bahn bedeutet dies, dass sie keine kurzfristigen Personalengpässe befürchten muss, eine Sorge, die während der Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) häufig geäußert wurde. Der bestehende Tarifvertrag, der für rund 10.000 DB-Mitarbeiter gilt, bietet zwar eine sukzessive Reduzierung der Arbeitszeit bis 2029 an, doch scheint die Bereitschaft, von diesem Angebot Gebrauch zu machen, gering. Zumindest vorerst bleibt die Arbeitswoche eher konstant, da sich ein wesentliches Austauschverhältnis zwischen Arbeitszeit und Gehalt für die Beschäftigten herauszukristallisieren scheint.
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