Streit um Steuern: John Tavares und die Folgen für Kanada's Sportler

John Tavares, Kapitän der Toronto Maple Leafs, steht vor einer signifikanten steuerlichen Herausforderung. Vor sechs Jahren unterschrieb er einen lukrativen Siebenjahresvertrag über 77 Millionen Dollar, ein wahrgewordener Kindheitstraum für den hockeybegeisterten Jungen aus Toronto. Jedoch fordert die kanadische Steuerbehörde (CRA) nunmehr 8 Millionen Dollar an zusätzlichen Steuern von Tavares, die seiner Meinung nach unberechtigt sind. Die Streitfrage dreht sich um die Interpretation eines Steuerabkommens zwischen den USA und Kanada, das professionelle Athleten nutzen, um ihre Steuerlast zu mindern. Die CRA argumentiert, dass Tavares im Jahr 2018 steuerlich als kanadischer Resident betrachtet werden müsse und daher auf seine Bonuszahlungen höhere Steuern schulde. Diese Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für die Anziehungskraft kanadischer Teams auf top Athleten haben. Robert Raiola von PKF O'Connor Davies betont, dass Athleten zunehmend den Nettowert ihrer Verträge betrachten sollten, nicht nur den Bruttowert. Wenn die CRA in ihrem Fall gegen Tavares gewinnt, könnte das die Mühen der kanadischen Teams, neue Talente anzuwerben, erheblich erschweren. Zur Veranschaulichung wird auf den Fall von Auston Matthews verwiesen, dessen Vertrag ebenso stark von Bonuszahlungen geprägt ist. Steuerberater wie Mark Feigenbaum warnen vor zusätzlichen finanziellen Belastungen für Spieler, die bereits in hochbesteuerten Regionen wie Toronto oder Vancouver angesiedelt sind, und betonen die Bedeutung einer detaillierten Steuersatzanalyse bei Vertragsverhandlungen. Auch andere Sportarten sind betroffen: Ehemalige Toronto Blue Jays-Spieler wie Jose Bautista, Josh Donaldson und Russell Martin kämpfen gegen die Steuerbehörde wegen Rückforderungen aus sogenannten Retirement Compensation Agreements. Tavares' langjährige Anwaltsfirma kündigte an, gegen die CRA vorzugehen, um die steuerlichen Bestimmungen zu klären. Dieses Thema bleibt ein delikates. Während die Spiele auf dem Eis weitergehen, wird hinter den Kulissen um Millionen gestritten, und die Resultate dieser Fälle könnten die Zukunft des kanadischen Profisports prägen.