Traditionslast der Beamten im Wandel: Bundespost-Nachfolger im Fokus

Mehr als drei Jahrzehnte nach der Privatisierung der einstigen Bundespost halten die verbleibenden Beamten weiter die Stellung in ihren Nachfolgefimen. Die Deutsche Post etwa beschäftigte zum Jahreswechsel noch rund 18.000 verbeamtete Mitarbeiter, überwiegend in der Sparte Post & Paket Deutschland. Diese Beamten sind vornehmlich als Briefträger, Paketboten und in der Sortierung aktiv, aber auch Verwaltungspositionen werden von ihnen besetzt. Im heutigen Börsenleben tritt das Unternehmen als Deutsche Post AG auf, wenngleich im operativen Geschäft primär der Name DHL zur Anwendung kommt. Insgesamt beschäftigt der Logistikriese in Deutschland über 200.000 Menschen, mit einem Beamtenanteil inzwischen unter zehn Prozent. Seit 1995 werden bei der Post keine neuen Beamten mehr eingestellt, was zu einem kontinuierlichen Rückgang dieser Beschäftigungsgruppe geführt hat. Waren es 2014 noch rund 45.000 Beamte, sank diese Zahl bis Ende 2019 auf knapp 30.000. Ein finales Ausklingen des Beamtenstatus ist für das Jahr 2043 zu erwarten, wenn die letzten verbeamteten Mitarbeiter das Rentenalter erreichen. Parallel dazu meldet die Deutsche Telekom für den Jahreswechsel 2024/25 noch rund 9.700 verbeamtete Vollzeitstellen, ein merklicher Rückgang im Vergleich zu 18.400 im Jahr 2020 und 32.000 im Jahr 2015. Der Anteil der Beamten an der deutschen Telekom-Belegschaft beträgt derzeit 13 Prozent. Die Postbank, die Filialtätigkeiten für die Post abwickelt, hüllt sich hinsichtlich aktueller Zahlen in Schweigen. Zuletzt waren 2019 noch 3.400 verbeamtete Vollzeitkräfte und 900 in Teilzeit beschäftigt. Damals wurden 86 Millionen Euro in die Beamtenversorgung investiert, um künftige Pensionsansprüche abzudecken. Auch Telekom und Post tragen weiterhin finanziell zur Sicherstellung der Ruhegehaltsansprüche ihrer Beamten bei.