Trendwende für deutsche Wirtschaft am Horizont: Verbraucher als Hoffnungsträger
Eulerpool Research Systems •3. Juni 2025
Takeaways NEW
- Die OECD prognostiziert ein Mini-Wachstum von 0,4 Prozent für Deutschland.
- Verbraucher in Deutschland sind wieder in Kauflaune, was die Konjunktur ankurbeln könnte.
Die jüngsten wirtschaftlichen Prognosen der OECD zeichnen ein vorsichtig optimistisches Bild für die deutsche Wirtschaft, die durch hohe Energiekosten und den schwelenden Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump nachhaltig belastet wird. Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen gibt es Anzeichen für eine mögliche Besserung: Verbraucher in Deutschland sind nach langen Jahren der Inflation wieder in Kauflaune, was die Konjunktur künftig ankurbeln könnte.
Die Ergebnisse des wirtschaftlichen Ausblicks der OECD zeigen, dass Deutschland in diesem Jahr mit einem Mini-Wachstum von nur 0,4 Prozent rechnen muss. Innerhalb der 54 untersuchten Wirtschaftsräume wird dieses Jahr nur von Österreich und Norwegen ein schlechteres Ergebnis prognostiziert. OECD-Chefökonom Álvaro Pereira hebt hervor, dass die Zunahme von Handelsbarrieren und Unsicherheiten weltweit spürbar sei. Erschwerend kommt hinzu, dass sowohl die EU-Kommission als auch die deutschen Wirtschaftsweisen ihre Wachstumsprognosen bereits nach unten korrigiert haben. Ein drittes Rezessionsjahr in Folge wäre für Deutschland ein historisches Novum, wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung feststellt.
Doch für das kommende Jahr sehen die Experten optimistischere Entwicklungen voraus: Die OECD revidierte ihre Wachstumsprognose leicht nach oben und erwartet nun ein Plus von 1,2 Prozent. Geplante Milliardeninvestitionen der Bundesregierung, die in vorherigen Prognosen nicht berücksichtigt wurden, tragen hierzu maßgeblich bei. Der erhöhte Konsum der Verbraucher wird ebenfalls als wichtiger Impulsgeber hervorgehoben. Die seit dem Ukraine-Krieg gestiegenen Preise und zurückgehaltenen Konsumausgaben normalisieren sich allmählich und könnten abermals den privaten Verbrauch beflügeln.
Gleichzeitig warnt die OECD vor den Risiken einer wieder anziehenden Inflation. Die zunehmende Nachfrage in Kombination mit dem Fachkräftemangel könnte die Preise erneut in die Höhe treiben. Die deutsche Wirtschaft, stark vom Export abhängig, bleibt insbesondere anfällig für Eskalationen im Zollstreit. Rund zehn Prozent der deutschen Exporte gehen in die USA, wodurch die endgültigen Wachstumszahlen stark von den Verhandlungen abhängen könnten.
Trotz der optimistischen Prognosen bleibt ein verbleibender Unsicherheitsfaktor: Laut Michael Grömling, Chefkonjunkturberater des Instituts der Deutschen Wirtschaft, setzen die positiven Aussichten darauf, dass sich die Handelskonflikte beilegen und die Situation sich stabilisiert. Leider sei dies angesichts der erratischen Politik des US-Präsidenten alles andere als garantiert. Auch die in Aussicht gestellten Investitionen der Bundesregierung allein genügen möglicherweise nicht, um auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen zu stimulieren.
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