Turbulenzen im Fintech-Sektor: Sixth Street übernimmt Konsumentenkredite von Affirm

Die Finanztechnologie-Welt erlebt eine signifikante Transaktion: Sixth Street hat sich bereit erklärt, bis zu 4 Milliarden Dollar an Konsumentenkrediten von dem Buy-Now, Pay-Later-Dienstleister Affirm Holdings zu übernehmen. Diese Entscheidung markiert das bisher größte Kapitalengagement der Firma im Fintech-Sektor. Im Rahmen dieses sogenannten Forward-Flow-Abkommens verpflichtet sich Sixth Street, Kredite zu kaufen, bevor diese überhaupt ausgegeben wurden. Durch diesen Deal erhält Affirm Zugang zu außerbilanziellen Finanzierungsmöglichkeiten, die die Ausgabe von über 20 Milliarden Dollar an Krediten in den kommenden drei Jahren unterstützen sollen. Der Markt für Konsumentenkredite boomt, insbesondere für Angebote von Buy-Now, Pay-Later-Anbietern wie Affirm. Erst kürzlich erwarb PGIM Fixed Income, eine Einheit von Prudential Financial, 500 Millionen Dollar an Krediten von Affirm. Auch Unternehmen wie Fortress Investment Group und Blue Owl Capital haben sich der Portfolioaufkäufe verschrieben. Michael Dryden, Partner bei Sixth Street und ehemaliger Banker der Credit Suisse Group, betonte die Bedeutung dieser neuen Partnerschaft für Affirms zukünftiges Wachstum. Dryden ist seit mehr als zwei Jahren bei Sixth Street tätig und führte bereits Transaktionen wie den Kauf der GreenSky-Einheit von Goldman Sachs durch. In der Zwischenzeit plant Affirms Konkurrent Klarna Bank AB seinen Börsengang in New York und hat ebenfalls bedeutende Transaktionen durchgeführt. Im UK-Markt hat Klarna erst kürzlich einen Deal über 30 Milliarden Pfund bekannt gegeben, um seine Kredite auszulagern. Abseits von Krediten und Forward-Flow-Vereinbarungen nutzt Affirm auch den Asset-Backed-Bond-Markt, um diese in Wertpapiere unterschiedlichen Risikos umzuwandeln. Zusätzliche finanzielle Unterstützung erhält das Unternehmen von der Canada Pension Plan Investment Board, die bis zu 1,4 Milliarden Dollar investiert hat.