Unsicherheit prägt EuroStoxx 50 – US-Zollpolitik im Fokus

Zum Ende der Woche konnte der EuroStoxx 50 seine Gewinne nicht halten und verzeichnete am Freitag einen Rückgang um 0,94 Prozent auf 5.468,41 Punkte. Diese Bewegung steht im Kontext anhaltender Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik, doch ein kleines Plus auf Wochenbasis bleibt bestehen. Der Schweizer SMI hingegen machte seine anfänglichen Verluste wett und legte um 0,36 Prozent auf 13.076,68 Punkte zu. Der britische FTSE 100 schloss mit einem leichten Minus bei 8.679,88 Punkten. Marktbeobachter sehen in der US-Handelspolitik unter dem wiedergewählten Präsidenten Donald Trump, der die Zölle für mexikanische und kanadische Waren vorerst ausgesetzt hat, eine Quelle der Verunsicherung. "Die dynamische Zollpolitik sorgt für ein interessantes Marktgeschehen," fasst Jürgen Molnar von Robomarkets zusammen und hebt die Unberechenbarkeit der Handelsbeziehung hervor. Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht, der schwächer als erwartet ausfiel, löste zudem keine neuen Impulse an den Märkten aus. So bleibt der Arbeitsmarkt unter Druck, während die Inflation durch die aktuelle US-Zollpolitik angetrieben wird, wie die Commerzbank-Analysten betonen. Die US-Notenbank Fed zeigt sich abwartend und plant aktuell keine Zinssenkungen, was Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertanlagen weniger attraktiv macht. In der Zwischenzeit verzeichneten Luxusgüterunternehmen wie Kering und Richemont deutliche Verluste, verursacht durch schwache Importzahlen aus China. Bei Bauwerten wie Geberit kam es ebenfalls zu Gewinnmitnahmen nach einem positiven Beginn des Jahres. Analyst Axel Stasse von Morgan Stanley sieht im weiteren Verlauf des Jahres steigende Kosten und einen schwächeren Markt voraus. Gewinner der Woche waren Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen, die von der Marktunsicherheit profitierten, da defensive Titel wieder vermehrt gefragt waren.