US-Börsen erholen sich nach Inflationssignalen – Tech- und Gesundheitssektor im Fokus

Die US-amerikanischen Aktienmärkte erlebten nach einem schwächer gestarteten Handelstag am Donnerstag eine moderate Erholung. Ausschlaggebend hierfür waren weitere Hinweise auf eine Abkühlung der Inflation in den Vereinigten Staaten. Dies nährte die Hoffnungen der Anleger, dass die US-Notenbank Fed bei einer wirtschaftlichen Schwächephase Raum für Zinssenkungen haben könnte. Obgleich Boeing-Aktien einen signifikanten Einbruch hinnehmen mussten, legte der Dow Jones Industrial um 0,24 Prozent auf 42.967,62 Punkte zu. An der Spitze der Gewinner lag der breite S&P 500 mit einem Anstieg um 0,38 Prozent auf 6.045,26 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,24 Prozent auf 21.913,32 Punkte zulegte. Im Zentrum des Interesses standen die jüngsten Erzeugerpreise. Mit einem Anstieg von lediglich 0,1 Prozent im Mai boten sie ähnliche Signale wie zuvor die Verbraucherpreise. Analysten erwarten, dass die Fed auf dieser Datenbasis zunächst keine Anpassungen an den Leitzinsen vornehmen wird, auch angesichts der unsicheren Handelspolitik und anstehenden Zollentscheidungen. Im globalen Zolldiskurs scheint die Skepsis über den Fortschritt im US-chinesischen Handelsstreit unvermindert zu bestehen. Präsident Trump plant, unilaterale Zölle gegen diverse Handelspartner zu erheben, was den Druck auf Fed-Chef Jerome Powell erhöht, die Zinsen zu senken. Für Boeing war der Tag besonders schwierig: Ein Unfall einer 787 Dreamliner in Indien, der auch den Triebwerkszulieferer GE Aerospace in Mitleidenschaft zog, führte zu einem Kursrückgang von 4,8 Prozent. Trotz der Unsicherheiten bleibt dieses Modell eine Schlüsselkomponente für Boeing und dessen Partner. Erfreulich war hingegen die Entwicklung für Aktionäre von Oracle, da der Softwaregigant nach einem positiven Geschäftsprognose um 13 Prozent auf ein neues Rekordhoch anstieg. Dank des Wachstums im Rechenzentrumsgeschäft überschritten die Aktien stabil die 200-Dollar-Marke. Ein potenziell bedeutender Pharma-Deal zeichnete sich zwischen Biontech und Curevac ab. Dank einer Übernahmeofferte von Biontech stiegen die Curevac-Anteile um beeindruckende 38 Prozent. Zwar brachte dies Biontech keinen Kursvorteil, doch könnte der Deal entscheidend für ihre Onkologie-Ambitionen sein. Enttäuschend verlief der Tag für Gamestop-Aktien, die um 22,5 Prozent abrutschten. Schwache Geschäftsergebnisse brachten die Einzelhandelskette für Computerspiele und Software auf den niedrigsten Stand seit April.