Verbraucherschutz im Zahlungsverkehr: EU setzt auf Transparenz und Zusammenarbeit

Die Europäische Union verstärkt ihre Bemühungen, Verbraucher im Zahlungsverkehr zunehmend besser vor Betrugsversuchen zu schützen. Im Rahmen neuer Maßnahmen einigten sich die Mitgliedstaaten auf verstärkte Transparenzregeln für Gebühren an Geldautomaten sowie für Zahlungskartensysteme. Diese Neuerungen stehen jedoch noch unter dem Vorbehalt weiterer Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament, bevor sie in Kraft treten. Ein Kernpunkt der geplanten Reformen ist die Verpflichtung von Zahlungsdienstleistern, relevante Betrugsinformationen auszutauschen. Ferner soll ein System etabliert werden, das den Abgleich von internationalen Kontonummern (IBAN) mit den entsprechenden Bankkontonamen vor einer Überweisung ermöglicht. Im Zuge dieser Entwicklungen äußerte sich Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), im Namen der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) zu den Plänen. Er betonte, dass Betrugsbekämpfung nur dann erfolgversprechend sei, wenn alle relevanten Akteure – von Kreditinstituten bis hin zu Internetplattformen – zusammenarbeiteten. Dem Vorschlag, Banken allein für Schäden aus Betrugsfällen haftbar zu machen, steht die DK skeptisch gegenüber, da dies lediglich die wirtschaftlichen Folgen verschiebe und Anreize für Betrüger erhöhe. Gleichzeitig möchten die EU-Staaten mit den neuen Regelungen für transparente Verhältnisse an Geldautomaten sorgen. Sämtliche bei einer Transaktion anfallenden Gebühren und Wechselkurse sollen vorab sichtbar sein. Dies soll auch bei den Gebühren von Zahlungskartensystemen gelten, um Verbrauchern und Unternehmen eine informierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen.