Verkauf von HKM: Gabriel verstärkt Pläne zur Veräußerung

Thyssenkrupp Steel Europe treibt den geplanten Verkauf des Stahlunternehmens Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) weiter voran. Dies bekräftigte der Aufsichtsratschef und frühere Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in einem Interview mit der "Rheinischen Post". Der Industriekonzern hält die Hälfte der Anteile an HKM, während die übrigen Anteile auf die Unternehmen Salzgitter und Vallourec entfallen. Gabriel betonte, dass das Hauptziel in einem Verkauf von HKM besteht. Dabei sei die Ernsthaftigkeit der potenziellen Käufer entscheidend, die eine Langfristperspektive für das Unternehmen bieten müssen. „Ein kurzfristiger Verkauf, dem schnell eine Insolvenz folgt, wäre keine Lösung“, erläuterte Gabriel. Solche Szenarien gelte es im Verkaufsprozess zu verhindern. Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp Steel wird am 9. August die zukünftigen Geschäftspläne erörtern, bei denen auch das Thema HKM im Mittelpunkt stehen dürfte. Die derzeitige Situation im Stahlgeschäft von Thyssenkrupp ist angespannt. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 brach der Umsatz um 15 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro ein. Der operative Verlust belief sich auf 132 Millionen Euro. Thyssenkrupp Steel beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter, hinzu kommen die 3.000 Mitarbeiter von HKM. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit plant Thyssenkrupp Steel, seine Stahlkapazitäten zu reduzieren. „Die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, HKM durch einen Verkauf am Laufen zu halten“, erklärte Gabriel erfreut und fügte hinzu: „Wir arbeiten intensiv an diesem Ziel.“