Wachstumsimpulse in der Chemie- und Pharmaindustrie trotz globaler Unsicherheiten
Eulerpool Research Systems •20. Mai 2025
Takeaways NEW
- Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie startet positiv ins Jahr trotz globaler Unsicherheiten.
- Herausforderungen bleiben durch hohe Energiepreise und unsichere Zollpolitik bestehen.
Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie verzeichnet trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds einen positiven Start ins neue Jahr. Im ersten Quartal konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 4,4 Prozent auf insgesamt 54,8 Milliarden Euro gesteigert werden, berichtete der Verband der Chemischen Industrie (VCI) kürzlich in Frankfurt. Während die Gesamterzeugung um 6,7 Prozent zulegte, stieg die Produktion in der Chemie um 4,7 Prozent. Ursache für diesen Aufschwung ist eine Belebung in nahezu allen Bereichen sowohl im Inlands- als auch im Auslandsgeschäft. Infolgedessen hat sich die Bewertung der aktuellen Geschäftslage merklich verbessert.
Allerdings trüben sich die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate ein, da zahlreiche Unternehmen mit einem Rückschlag rechnen. Die unsichere Zollpolitik der US-Regierung beeinträchtigt die Exportchancen für die Chemiebranche und deren Kunden erheblich. Zudem könnten von China kommende Waren, die eigentlich für die USA bestimmt sind, nach Europa umgeleitet werden, was zu einem erhöhten Importdruck führen könnte. Die Pharmaunternehmen befürchten darüber hinaus empfindliche Importzölle auf dem für sie bedeutenden US-Markt.
Der VCI bleibt daher vorsichtig in der Prognose für das laufende Jahr und geht davon aus, dass die Produktion bis 2025 stagnieren wird, während der Umsatz voraussichtlich leicht um ein Prozent auf 219 Milliarden Euro sinkt. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Beschäftigtenzahl bei etwa 480.000 Menschen stabil. Die umfassenden Umstrukturierungen zeigen bisher keine spürbaren Auswirkungen, da Fachkräfte innerhalb der Unternehmen anderweitig eingesetzt werden. Dennoch ist bei Neueinstellungen eine Zurückhaltung spürbar.
Besonders die energieintensive Chemiebranche, nach dem Automobil- und Maschinenbausektor die drittgrößte Industriebranche Deutschlands, leidet unter hohen Energiepreisen und der wirtschaftlichen Flaute. Kürzungen in der Produktion führen zur gedämpften Nachfrage nach Chemieerzeugnissen. Industriegrößen wie BASF und Evonik ergreifen Gegenmaßnahmen durch Umstrukturierungsprogramme, Stellenkürzungen und das Stilllegen von Anlagen.
Dennoch setzt der VCI seine Hoffnung auf den europäischen Binnenmarkt. "Die Chancen sind da. Deutschland hat jetzt wieder eine stabile Regierung, die alle Trümpfe in der Hand hält", äußerte sich VCI-Präsident Markus Steilemann optimistisch. Er forderte den Abbau struktureller Defizite und dringende Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Insbesondere sind niedrigere Energiepreise, ein effizienterer Bürokratieabbau und eine umfassende Steuerreform gefordert.
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